Trier-Ehrang: Brennende Lok legt Hauptstrecke lahm

In dichte Qualmwolken gehüllt blieb heute Morgen gegen 4.30 Uhr eine E-Lok auf der Strecke Trier-Koblenz in Höhe von Trier-Quint liegen. Der mit 120 Fahrgästen besetzte Autoreisezug befand sich auf der Fahrt von Südfrankreich nach Hamburg-Altona.

Wegen der Lok-Havarie musste der Fahrstrom auf dem betroffenen Streckenabschnitt in beiden Richtungen bis 6.50 Uhr abgeschaltet werden. In der Folge entstand ein Chaos auf der Hauptstrecke.

Nach Angaben von Bernd Honerkamp, Bahnzentrale in Frankfurt, war für insgesamt zwölf Regionalzüge am Bahnhof Trier-Ehrang und in der Gegenrichtung am Bahnhof Schweich ab fünf Uhr Endstation. Die Fahrgäste - in der Mehrzahl Berufspendler - mussten dort die Züge verlassen und anschließend selber schauen, wie sie ohne Bahn weiterkamen.

Honerkamp: "Ein Überbrückungsverkehr zwischen Ehrang und Schweich konnte nicht eingerichtet werden, da zu diesem Zeitpunkt alle in Frage kommenden Busse bereits für den beginnenden Schülerverkehr benötigt wurden." Die genaue Zahl der in Ehrang und Schweich "gestrandeten" Zugpassagiere konnte der Bahnsprecher nicht mitteilen.

Ebenfalls betroffen war der ICE nach Berlin, der erst mit zweistündiger Verspätung vom Hauptbahnhof Trier aus starten konnte. Die Verspätung setzte sich dann über die gesamte Strecke dieses Fernzuges fort.

Um die brennende Lok kümmerten sich die Trierer Berufsfeuerwehr und der Löschzug Ehrang. Der Lokführer hatte selbst die Feuerwehr verständigt, als er plötzlich eine starke Rauchentwicklung in der Maschine bemerkte.

Wie sich herausstellte, war aus einem Leck im Trafo der Lok heißes Öl auf die Fahrmotoren an den Achsen gelaufen und hatte sich entzündet. Die betroffen Teile der Lok wurden mit Schaum abgelöscht. Anschließend wurde der Zug zum Bahnhof Ehrang geschleppt, von wo aus er später mit einer Ersatzlok die Fahrt nach Hamburg fortsetzen konnte. Für die 120 Fahrgäste bestand keine Gefahr.

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