Trier: Harry Thiele rückt in den Eintracht-Vorstand

(AF) Die sportliche Situation ist unbefriedigend, die finanzielle alles andere als rosig: Die Mitgliederversammlung von Eintracht Trier verlief trotz der Unruhen recht harmonisch: Neu in den Vorstand rückt Harry Thiele.

Für den nächsten Eintracht-Trainer Werner Weiß muss es sich gut angehört haben: Nicht nur, dass Vorstand und Sportlicher Leiter Werner Kartz jede Menge vom 55-Jährigen halten. Nein, ein häufiger Personalwechsel wie zuletzt sei nun schon aus Finanzgründen gar kein Thema mehr. Gut zu wissen, wenn der Wind mal rauer bläst.

Die Mitgliederversammlung vor knapp 200 Mitgliedern im Ramada-Hotel ging halbwegs harmonisch über die Bühne: kleine kritische Anmerkungen, mal eine halblaute Unmuts-Äußerung. Für Dieter Friedrich war es die letzte Rede seiner siebenjährigen Vorstandszeit. Laut Friedrich wird der Verein am Saisonende wohl eine Liquiditätslücke von rund 150000Euro aufweisen. Vor allem wegen der Rückrunde mit drastisch sinkenden Zuschauerzahlen. Für den Vorstandskollegen Alfons Jochem kein Grund zur Panik: "So paradox es auch klingt: Wirtschaftlich war die Situation nie so gut wie jetzt."

Der Vorstand ärgert sich dabei, dass es von manchen Mitgliedern Kritik am Vorstand auch "unter der Gürtellinie" (Friedrich) gebe. Aber niemand habe das Angebot angenommen, sich selbst zu engagieren. So hatte der Vorstand außerplanmäßige Vorstandswahlen angekündigt, in der Hoffnung, dass sich Interessenten finden. Den freien Vorstandsplatz von Friedrich, der letztlich auch leichte "Verschleißerscheinungen" beklagte, übernimmt der Trierer Unternehmer Harry Thiele, der vom amtierenden Vorstand "angeworben" worden war. Der Vorstand gestand Fehler im sportlichen Bereich ein (Pezzaiuoli-Verpflichtung, Vertrauen in Kevric) und kritisierte den früheren Kollegen Hermann Gläsner scharf.

Jochem richtete einen Appell an die Mitglieder: "Es wird höchste Zeit, dass wir zur Normalität zurückkehren. Jeder ist eingeladen, uns zu unterstützen." Die Erwartungshaltung müsse gesenkt werden. Wegen eines anderen Termins war Aufsichtsratsmitglied Helmut Schröer nicht anwesend. Die Vermutung, dass der frühere Oberbürgermeister in den Vorstand rücken soll - wie von einigen Fans gefordert - stellte sich dabei als falsch heraus.

Wenn es um das Sportliche geht, fällt auch der Name des Ex-Trainers Paul Linz oft. Dieses Kapitel sollte dabei laut dem dritten Vorstandsmitglied Ernst Wilhelmi beendet werden: Nach Gesprächen mit Linz sei eine Zusammenarbeit derzeit nicht möglich.

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