Trier: Mann wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht

Nach einem Verkehrsunfall mit zwei Toten muss sich seit heute ein 32-Jähriger wegen fahrlässiger Tötung vor dem Landgericht Trier verantworten.

(dpa) Der Mann soll sich im Juli 2007 nach einem Dorffest in Hargarten (Eifelkreis Bitburg-Prüm) betrunken ans Steuer gesetzt haben und mit 80 bis 100 Stundenkilometern in eine Fußgängergruppe am Straßenrand gerast sein. Dabei wurde ein Ehepaar getötet. Ein dritter Fußgänger erlitt schwere Verletzungen. Nach dem Unfall war der Dachdeckermeister laut Staatsanwaltschaft mit seinem Auto geflüchtet, obwohl im klar gewesen sei, dass es bei dem Unfall Verletzte und sogar Tote gegeben habe. „Er flüchtete, ohne sich um die Folgen seines Tuns zu kümmern“, sagte der Oberstaatsanwalt bei der Verlesung der Anklageschrift.

Er sei zum Zeitpunkt des Unfalls mit dem CD-Player oder Autoradio beschäftigt gewesen und habe nicht auf die Straße geschaut, sagte der 32-Jährige vor Gericht. Plötzlich habe es ganz laut geknallt. „Ich habe mir innerlich gewünscht, dass es ein Wildunfall gewesen sein könnte.“ Er sei aber nicht in der Lage gewesen, der Sache auf den Grund zu gehen. „Ich bin einfach weitergefahren.“

Später habe er über Notruf den Unfall der Polizei gemeldet, gab sich jedoch unter falschem Namen als Zeuge aus. Danach flüchtete er stundenlang in den Wald. Betrunken sei er an dem Abend keineswegs gewesen. Auf dem Fest habe er insgesamt etwa fünf Biermischgetränke getrunken. „Ich war ein bisschen übermüdet, fühlte mich aber fahrtauglich“, sagte er.

Zeugen hatten allerdings berichtet, der gebürtige Prümer habe beim Verlassen des Festes alkoholisiert gewirkt. Mehrere Festbesucher hätten ihm auch angeboten, ihn im Wagen mitzunehmen. Dies hatte er allerdings abgelehnt. Zehn Stunden nach dem Unfall wurde er von der Polizei gefasst.

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