Trier: Teurer Winter - Mietern drohen saftige Nachzahlungen

Verbraucher stöhnen: Für Öl, Gas und Strom muss so viel bezahlt werden wie nie. Vor allem Mieter müssen mit deutlichen Nachzahlungen rechnen. Die Preise werden weiter steigen.

(wie) 84,85 Cent. Soviel kostet derzeit der Liter Heizöl (bei einer Bestellmenge von bis zu 750 Litern). Das sind über sechs Cent mehr als vor einem Monat und sage und schreibe 16 Cent mehr als im November 2006. Auch der Strompreis ist in Rheinland-Pfalz innerhalb eines Jahres um über neun Prozent gestiegen. Und die nächste Erhöhung steht bereits vor der Tür. RWE verlangt 6,6 Prozent mehr, die Trierer Stadtwerke erhöhen ihre Strompreise um bis 8,5 Prozent. RWE-Kunden mit einem Jahresverbrauch von rund 3500 Kilowattstunden zahlen dann rund 50 Euro mehr im Jahr. Damit nicht genug: Auch Gas wurde im Oktober teurer, im nächsten Jahr werden die Stadtwerke Trier die Preise wohl erneut anheben.

Der Winter wird teuer. Vor allem Mieter müssen mit saftigen Nachzahlungen bei Strom und Gas rechnen. Bis zu 300 Euro können es laut Heinz Weinreuther, Energieexperte der Verbraucherberatung Rheinland-Pfalz, sein. Seit 2000 ist der Gaspreis in Rheinland-Pfalz um fast 60 Prozent nach oben geklettert. Neben gestiegenen Lebensmittelpreisen sind die Ausgaben für Energie die Haupt-Preistreiber. Die Jahresteuerungsrate im Land lag im Oktober bei 2,5 Prozent, der dritthöchste Wert seit sieben Jahren. Und ein Ende ist nicht abzusehen. Je nachdem wie hart der Winter wird, könnte der Ölpreis noch weiter steigen, sagt Energieexperte Weinreuther. Der Trend gehe ganz klar nach oben. Steigt der Ölpreis, dann klettern auch die Preise für Strom und Gas weiter.

Keine großen Sprünge nach oben erwartet hingegen Hans-Jürgen Funke vom Verband für Energiehandel Südwest-Mitte. Der Ölpreis werde sich wohl auf dem jetzigen Niveau einpendeln, so der Sprecher des Verbandes, der die Interessen der Mineralölhändler vertritt. Daher lohne es sich auch nicht, mit der Bestellung von Heizöl zu warten. Wer jetzt Öl brauche, solle so viel bestellen, dass er über den Winter komme.

So kann man die Heizkosten senken: Heizung runter drehen, 18 bis 20 Grad Raumtemperatur reichen. Kein Dauer-Lüften, sondern mehrmals täglich die Fenster fünf Minuten weit öffnen, Heizung abdrehen. Bei alten Häusern lohnt es sich, in Wärmedämmung und neue Fenster zu investieren. Viele Maßnahmen werden staatlich gefördert.

Mehr Energiespartipps gibt es am Mittwoch, 21. November. Experten der Verbraucherberatung beantworten am TV-Telefon Leserfragen.

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