Über 400 Studenten müssen zum Test

Trier · Über 400 Trierer Studenten und die Passagiere zweier Flüge müssen auf Tuberkulose untersucht werden. Bei einem chinesischen Informatik-Studenten der Uni Trier ist die ansteckende Lungenkrankheit festgestellt worden.

Vor zwei Wochen ging es dem jungen Chinesen noch gut. Dann verschlimmerte sich sein Zustand, er musste ständig Husten, hatte Schmerzen. Sein Hausarzt überwies den Informatikstudenten vor einigen Tagen ins Krankenhaus. Im Trierer Brüderkrankenhaus, wo er noch immer behandelt wird, ist dann am Wochenende festgestellt worden: Der Mann hat Tuberkulose (TBC), eine ansteckende Lungenkrankheit - früher auch als Schwindsucht bekannt. Dem Studenten gehe es den „Umständen entsprechend“ gut, sagt Thomas Müller, Sprecher der für das Trierer Gesundheitsamt zuständigen Kreisverwaltung Trier-Saarburg. Die Klinikärzte haben nach dem Befund das Amt informiert. Daraufhin sind zunächst alle Personen, die unmittelbar Kontakt zu dem Studenten haben - er lebt in einer Wohngemeinschaft mit einem anderen Studenten - informiert worden. Die Untersuchungen dieser Personen laufen noch.

Schwieriger dürfte es werden, alle Studenten und Lehrkräfte zu erreichen, die mit dem Erkrankten Kontakt gehabt haben könnten. Zurzeit sind Semesterferien und viele sind gar nicht in Trier. Man habe alle in Frage kommenden Personen noch am Mittag per E-Mail informiert, sagt Uni-Kanzler Klaus Hembach am Dienstag. Kurz zuvor ist die Hochschulverwaltung vom Trierer Gesundheitsamt über den Fall informiert worden. Zunächst sei man von 100 möglichen Kontaktpersonen ausgegangen, sagt Hembach. Dann habe man den Kreis vorsorglich auf 400 bis 450 erweitert. „Das heißt nicht, dass sich alle infiziert haben. Wir wollen aber auf Nummer sicher gehen“, so der Uni-Kanzler. Laut Kreisverwaltungssprecher Müller sind alle Angeschriebenen verpflichtet, einen Tuberkulose-Test zu machen, wer nicht in Trier ist, der muss zum Gesundheitsamt an seinem derzeitigen Aufenthaltsort. Die Ergebnisse werden dann an das Trierer Amt übermittelt. Wer nicht zum Test geht, der wird vom Trierer Gesundheitsamt eine offizielle Vorladung bekommen. Es kann derzeit nicht ausgeschlossen werden, dass es ähnlich wie im April an der Trierer Fachhochschule, als eine vietnamesische Studentin ebenfalls an TBC erkrankt war und über 600 FH-Studenten in einem Reihentest auf eine mögliche Infektion untersucht wurden, zu einem Massentest an der Uni kommen wird. Man sei auf jeden Fall darauf vorbereitet, sagt Kanzler Hembach. Ein Zusammenhang mit der Erkrankung der FH-Studentin wird übrigens derzeit ausgeschlossen.

Aber nicht nur Studenten und Lehrkräfte müssen untersucht werden. Auch Passagiere eines Fluges von Frankfurt nach Peking Anfang März sowie die des Rückflugs Mitte April müssen ermittelt werden und sich dann testen lassen.

Das Trierer Gesundheitsamt hat für Fragen von Studenten zur Tuberkulose eine Info-Hotline eingerichtet: 0651/715555 (8 bis 16 Uhr, freitags bis 13 Uhr).

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