Untersuchungs-Ausschuss legt Zeitplan fest

Nürburgring · Der Parlamentarische Untersuchungs-Ausschuss zum Nürburgring-Skandal hat am Dienstag in seiner zweiten Sitzung den Zeit- und Arbeitsplan festgelegt. Am 17. November startet das Gremium mit der Beweisaufnahme und den ersten Zeugenvernehmungen.

(fcg) Die elf Mitglieder müssen gigantische Aktenberge wälzen: Mehr als 2500 Ordner oder eine halbe Million Blatt Papier wollen durchforstet werden. Im Kern geht es darum, welcher Schaden dem Land beim Bau des neuen Freizeit- und Geschäftszentrums an der Eifel-Rennstrecke entstanden ist und wer dafür die politische Verantwortung trägt. Beim Projekt "Nürburgring 2009" sind die Baukosten auf mehr als 300 Millionen Euro explodiert. Es gibt gravierende Baumängel, und die angeblich schnellste Achterbahn der Welt fährt immer noch nicht. Die Suche nach Privatinvestoren ist dramatisch gescheitert: Eine geplante Privatfinanzierung platzte aufgrund von offenbar betrügerischen Geschäftspartnern, gegen die die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt. Der ehemalige rheinland-pfälzische Finanzminister Ingolf Deubel (SPD) trat deshalb am 7. Juli zurück.

Deubel wehrt sich allerdings dagegen, als Sündenbock abgestempelt zu werden, was für Aufsehen in der Mainzer Polit-Szene sorgt: In einem Brief an seinen Nachfolger Carsten Kühl wirft er diesem vor, den Haushalts- und Finanzausschuss des Landtags falsch über die Ereignisse in der Eifel informiert zu haben. Kühls Aussagen seien "verheerend" und grenzten an "Rufmord". Deubel fordert eine Korrektur. Möglicherweise gibt Kühl diesem Ansinnen bereits am Mittwoch nach, wenn in der Aktuellen Stunde im Landtag der Nürburgring wieder Thema ist.

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