Viel Solidarität für bedrängte Parteichefs

Trier/Mainz. · Traumergebnis für Kurt Beck, Spitzenergebnis für Christian Baldauf: Sowohl der SPD- als auch der CDU-Chef erhielt die volle Rückendeckung seiner jeweiligen Landespartei.

(win/wie) Beck wurde in Mainzmit 99,5 Prozent als Chef der rheinland-pfälzischen Sozialdemokraten bestätigt. In Trier stimmten 98,3 Prozent der Delegierten für CDU-Chef Baldauf, den Bundeskanzlerin Merkel mit einem Besuch des Parteitags unterstützte.

Eine Woche nach den überraschenden Rücktritt vom Amt des Bundesvorsitzenden bereiteten die Delegierten des SPD-Landesparteitags in der Mainzer Phoenixhalle ihrem Landesvorsitzenden Kurt Beck einen begeisterten Empfang und bescherten ihm bei der Bestätigung als Landesvorsitzender ein Traumergebnis von 99,5 Prozent mit 409 Ja-Stimmen bei einem Nein und einer Enthaltung.

Die innerparteilichen Widerstände in der Bundespartei, die zu seinem abrupten Abgang von der Berliner Bühne führten, ließ Beck in seiner Rede nicht außen vor: „Ich will und werde mir nicht einreden lassen, dass es ein Vorteil in der Politik sei, wenn man den Umgangsstil eines Wolfsrudels miteinander pflegt.“

Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier sagte er allerdings die uneingeschränkte Unterstützung der Landespartei zu. In Rheinland-Pfalz werde es weiter eine Politik mit Realitätssinn und ausgesprochener Menschlichkeit geben, so der Ministerpräsident.

Zeitgleich blies die CDU in Trier zum Angriff auf die SPD. Von dem Parteitag müsse ein Zeichen des Aufbruchs ausgehen, sagte der merklich angespannte Landeschef Christian Baldauf. Es müsse endlich Schluss sein mit den seit 20 Jahren andauernden Personalquerelen in der Partei, sagte der 41-jährige Jurist aus Frankenthal gleich zu Beginn seiner 50-minütigen Rede vor den 421 Delegierten in der Trierer Europahalle. Die Schlappe bei der Wahl zum Fraktionsvorsitzenden, bei der zwölf von 35 Landtagsabgeordneten gegen ihn gestimmt hatten, steckte ihm und einigen Parteimitgliedern noch deutlich in den Knochen. Von Heckenschützen war die Rede.

Demonstrativ erhielt er die Unterstützung der Delegierten, die ihn mit 403 Stimmen (98,3 Prozent) in seinem Amt bestätigten. Er sei froh, dass es heute „keine Faust in der Tasche gegeben habe“, sagte Baldaufs Stellvertreter, der Trier-Saarburger Landrat Günther Schartz nach der Wahl.

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