Die neue Bank wird die Bankleitzahl der übernehmenden Bank beibehalten, also die der Voba. Derzeit hat jedes Institut zwei Vostände, der Vorstand der fusionierten Bank soll aber nur noch drei Köpfe zählen. Im Einvernehmen haben sich die bisherigen Vorstände darauf geeinigt, dass zukünftig Bersch, Theis und Klein den Vorstand bilden. Der bisherige Rös-Vorstand Edwin Jacobs übernimmt als Prokurist den Aufbau des neuen Geschäftsfelds "Estate Planning", bei dem es etwa um die gezielte Steuerung von Unternehmensnachfolgen im Geschäftskundenbereich oder um die Verteilung des Nachlasses im Sterbensfall bei wohlhabenden Privatkunden geht.
1997 gab es schon einmal Fusionsgespräche der beiden Geldinstitute. Damals scheiterte ein Zusammenschluss am Votum der Mitgliedervertreter der Rös, die zwar mehrheitlich, aber nicht mit der erforderlichen Drei-Viertel-Mehrheit für die Fusion gestimmt hatten. Neben dem Verlust von Geschäftsstellen und Arbeitsplätzen wurden damals auch Minderungen des Mitspracherechts gefürchtet. Dass es aber auch ohne Schließungen geht, zeigen die Fusionen der Voba mit der Raiba Neuerburg-Land (2006) und der Raiba Biersdorf (2002).

Nun soll es im zweiten Anlauf auch mit der Rös klappen. Durch die Banken-Ehe würde das größte genossenschaftliche Geldinstitut im Eifelkreis Bitburg-Prüm entstehen.

In der gesamten Region Trier wäre die fusionierte Voba Bitburg mit einer Bilanzsumme von rund 583 Millionen Euro die drittgrößte Genossenschaftsbank nach der erst im August fusionierten Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank (Wittlich) mit einer Bilanzsumme von rund 755 Millionen Euro und der Volksbank Trier, die das vergangene Geschäftsjahr mit einer Bilanzsumme von rund 590 Millionen Euro abgeschlossen hat.

Zum Vergleich: Die Kreissparkasse Bitburg-Prüm erreichte 2008 eine Bilanzsumme von rund 1,2 Milliarden Euro oder die Volksbank RheinAhrEifel eine Bilanzsumme von 1,7 Millarden Euro.

Extra

Zahlen und Fakten

Im folgenden eine Übersicht über die wirtschaftlichen Eckdaten der beiden Genossenschaftsbanken Volksbank (Voba) Bitburg und Raiffeisenbank Östliche Südeifel (Rös) Dudeldorf vor und nach einer zur Abstimmung stehenden Fusion (alle Zahlen gerundet).

Bilanzsumme: Voba: 400 Millionen Euro; Rös: 182 Millionen Euro; zusammen: 583 Millionen Euro. Kundeneinlagen: Voba: 306 Millionen Euro; Rös: 142 Millionen Euro; zusammen: 449 Millionen Euro. Eigenkapital: Voba: 25 Millionen Euro; Rös: zehn Millionen Euro; zusammen: 35 Millionen Euro. Mitglieder: Voba: 13.469; Rös: 5599; zusammen: 19.068. Kunden: Voba: 29.309; Rös: 14.233; zusammen: 43.542. Geschäftsstellen: Voba: 18; Rös: elf; zusammen: 29 in Dudeldorf, Bitburg, Welschbillig, Badem, Herforst, Zemmer, Orenhofen, Spangdahlem, Oberkail, Preist und Idenheim (bisher Rös) sowie Baustert, Bettingen, Bickendorf, Biersdorf am See, Bitburg, Bollendorf, Ehlenz, Körperich, Kyllburg, Malbergweich, Messerich, Mettendorf, Neuerburg, Oberweis, Rittersdorf, Seffern, Wissmannsdorf und die Jugendbank-Filiale „Freeway“ in Bitburg (bisher Voba).Ablauf der Fusion

Die Vorstände der beiden Genossenschaftsbanken haben sich nach eigenen Worten vor vier Wochen nochmals ernsthaft nach der 1997 gescheiterten Fusion mit den Gedanken eines Zusammenschlusses der beiden Kreditinstitute beschäftigt. Anfang dieser Woche gab es erste Treffen der beiden Aufsichtsräte von Voba Bitburg und Rös Dudeldorf. Auf beiden Seiten werde eine Fusion befürwortet. Ähnlich sei die Stimmung innerhalb der Mitarbeiterschaft der beiden Häuser. Zudem wurden auch die Mitglieder der beiden Banken Anfang dieser Woche per Informationsschreiben über die Fusionspläne informiert.

Aber das entscheidende Wort bei einer Genossenschaftsbank sprechen nicht die Vorstände oder Aufsichtsräte, sondern die Mitglieder. Die stimmen über den Fusions-Vorschlag in ihren Vertreterversammlungen ab.

30. November: Vertreterversammlung der Rös; 3. Dezember: Vertreterversammlung der Voba; 1. Januar 2010: Vollzugstermin der Fusion.