Waldrach: 30 Jahre nach der Planung wird in Waldrach ein Baugebiet fertig erschlossen

Das Ende der 70er-Jahre geplante Waldracher Neubaugebiet „Goldkäulchen“ (Kreis Trier-Saarburg) soll endlich fertig erschlossen werden.

Jahrzehntelang hatten zahlreiche Grundstückseigentümer um Aufschub gebeten. Doch nun drängte die Ortsgemeinde auf einen Abschluss, da sie durch das unvollendete Projekt in ihrer Entwicklung blockiert wird. 1976 hatten die Kreisverwaltung Trier-Saarburg die Planung abgeschlossen und der Ortsgemeinderat den Bebauungsplan beschlossen. Die Erschließung des gesamten Hanggeländes wurde auf rund 3,5 Millionen Mark kalkuliert.

1980 war ein Teil des Geländes baureif erschlossen. Im ersten Abschnitt sind bis 1985 zahlreiche Neubauten am Hang über Waldrach entstanden. Doch auf Drängen der meist aus Waldrach stammenden Grundstückseigentümer wurde ab dann die Erschließung der weiteren beiden Abschnitte nicht weiter verfolgt. Die rund 80 Eigner wollten ihre fertig parzellierten Flächen erst einmal "für später, vielleicht erst für die Enkel", liegen lassen. So verpasste Waldrach mit seinem einzigen Neubaugebiet vor 20 Jahren den Bauboom. Die einstigen Streuobstwiesen am Hang wurden als vermeintliche Baugrundstücke nicht mehr gepflegt und sind heute total verwildert.

Inzwischen sind seit der Planung fast 30 Jahre vergangen, doch einen Wertzuwachs gab es für die Grundstückseigentümer nicht. Weil der Ortsgemeinde aber ohne Abschluss des Goldkäulchen-Projekts kein neues Baugebiet gestattet wird, hat sie nun die Initiative ergriffen. In Einzelgesprächen wurden alle Grundstückseigner gefragt, ob sie nun einer - für sie mit Kosten verbundenen - Weitererschließung zustimmen. Nach Angaben der Gemeinde sagten 85 Prozent zu.

Die Arbeiten haben begonnen, im Sommer werden die Grundstücke "baufähig" sein. Pech für die restlichen 15 Prozent der Nein-Sager. Sie werden trotzdem zu den Erschließungskosten herangezogen werden. Das verwilderte Baugrundstück als "Sparbuch für spätere Zeiten" hat sich für sie als Fehlspekulation erwiesen. Kommentar von Ortsbürgermeister Heinfried Carduck: "Beim nächsten Baugebiet wird die Gemeinde gleich selbst mit rund 50 Prozent Grundstückseigentum einsteigen. Damit uns das nicht noch einmal passiert."

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