Wissenschaft blickt in Traben-Trarbacher Unterwelt

Traben-Trarbach · Es gibt wohl keinen anderen Ort an der Mosel, in dem sich so viele und so große Kelleranlagen befinden wie in Traben-Trarbach. In Ansätzen werden diese Sehenswürdigkeiten bereits touristisch vermarktet. Zurzeit vermessen Wissenschaftler und Studenten einen Teil der Unterwelt und erstellen ein Kellerkataster.

(sim) Oberirdisch ist Traben-Trarbach mit seinen prächtigen Jugendstilvillen bereits einzigartig. Die Traben-Trarbacher Unterwelt ist aber ebenso beeindruckend. Denn unter den Häusern und Straßen der Doppelstadt befinden sich riesige nicht mehr genutzte Kelleranlagen. Sie entstanden größtenteils vor über 100 Jahren in der Zeit als Traben-Trarbach neben Bordeaux der wichtigste Wein-Handelsplatz der Welt war. Übrig geblieben sind imposante Villen, Betriebsgebäude und Kelleranlagen.

Die Kelleranlagen touristisch zu nutzen, ist ein Ziel der Stadt. In Ansätzen geschieht dies bereits. Sechs Keller in Trarbach und acht in Traben können besichtigt werden. Doch es könnte noch mehr möglich sein. Wenn zum Beispiel Keller verbunden werden oder wenn besonders imposante Anlagen für Veranstaltungen genutzt werden können. Professor Michael Werling von der Fakultät Architektur der FH Köln und Studenten vermessen derzeit mit Laser-Scannern etwa 100 Keller, denn über die Dimensionen weiß keiner genau Bescheid.

Mit den Daten wird ferner ein Keller-Kataster erstellt, das im Frühjahr 2010 vorliegen soll. Dabei wird auch ermittelt, ob Durchbrüche von einem zum nächsten Keller möglich sind. Und: Die Studenten werden überlegen, wie diese Kelleranlagen als ganz besondere Sehenswürdigkeiten touristisch vermarktet werden können.

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