Wittlich: Hofgut Stift Kloster Machern AG kauft Missionshaus St. Paul

Die Steyler Missionare haben ihre Missionshaus St. Paul bei Wittlich, eine Liegenschaft mit insgesamt 24 Hektar, davon 14 am Missionshaus, am gestrigen Dienstag an die Hofgut Stift Kloster Machern AG verkauft.

 Wittlich: Ende gut, Zukunft gut: Mit dem Kaufvertrag ist der offizielle Schritt für eine Nachfolgenutzung des Misionshauses St. Paul und seiner Ligenschaften besiegelt. Darüber freuen sich die vier Steyler mit dem Investor: Reiner Theißen, Hans-Jürgen Lichter (Investor), Franz-Josef Janicki, Heinz Schneider und Günter Hölter. TV-Foto: Sonja Sünnen

Wittlich: Ende gut, Zukunft gut: Mit dem Kaufvertrag ist der offizielle Schritt für eine Nachfolgenutzung des Misionshauses St. Paul und seiner Ligenschaften besiegelt. Darüber freuen sich die vier Steyler mit dem Investor: Reiner Theißen, Hans-Jürgen Lichter (Investor), Franz-Josef Janicki, Heinz Schneider und Günter Hölter. TV-Foto: Sonja Sünnen

Foto: Sonja Sünnen

Seit 2004 suchten die Missionare nach einem Käufer, der eine Zukunft sichert, die auch im Sinne der Steyler ist. Der Investor, der mehrheitlich dem Trierer Bürgerverein 1864 angehört, der wiederum zur Günther Reh Gruppe zu rechnen ist, will sicherstellen, dass die zukünftige Nutzung christlichen Grundsätzen entspricht. Unter anderem sollen die noch in St. Paul verbliebenen Ordensleute in Absprache mit dem Bischof weitehin für pastorale Tätigkeiten auch Gottesdienste in St. Paul zur Verfügung stehen. Weiterhin ist die Einrichtung einer Kinderkrippe im ehemaligen Schwesternheim mit 30 Plätzen für bis dreijährige Kinder geplant - mit Öffnungszeiten von 5 bis 23 Uhr. Sie soll von einem Träger betrieben werden, zudem stehe man mit Industriebetrieben in der Region in Kontakt, deren Mitarbeiterinnen möglicherweise eine solches Angebot nutzen würden.

Im Hauptgebäude mit immerhin 3000 Quadratmeter Nutzfläche soll ein Therapiezentrum enstehen. Menschen mit Beeinträchtigungen soll dort mit Tieren wie Pferden oder Hunden geholfen werden. Vorbild ist die "Delphin-Therapie", die zeigt, dass Tiere therapeutisch einsetzbar sind. Weiterhin wird eine gastronomische Nutzung in Form eines Ausflugslokals in Zukunft auf dem Gelände Platz finden. Dieses Angebot soll ein Hofladen ergänzen, der auch Produkte der Abtei Himmerod und aus Kloster Machern und zudem der Justizvollzugsanstalt (JVA) anbietenen wird. Die JVA bleibt Pächter von rund elf Hektar Geländes, wo zum Beispiel Rinderzucht und 1000 Hühner Platz finden. Es hieß, die JVA, die derzeit in Wittlich ausgebaut wird, wolle auch ihre Gewächshäuder nach St. Paul verlegen.

Zu den finaziellen Deatils des Kaufvertrags und der Höhe der geplöanten Investitionen gab es keine Details. Von Seiten der Steyler Missionare war aber zu hören: "Wir hätten cash verkaufen können zu einem entscheiden höheren Preis, aber das entsprach nicht unserem Konzept." Unter anderem wollten die Verkäufer beispielsweise eine Folgenutzung durch Sekten oder gar den Betrieb eines Edelbordells vermeiden. An der Aktiengesellschaft Hofgut Stift Kloster Machern ist die Günther Reh Stiftung mit 5,1 Prozent beteiligt. Seit dem gestern erfolgten Vertragsabschluss sind auch die Steyler Missionare als Mitaktionäre im Boot. Zu welchem Anteil wurde nicht gesagt. Mit der jetzigen Investition soll auch eine Vernetzung von drei klösterlichen Betrieben erreicht werden: Der Abtei Himmerod, dem Kloster Machern und jetzt St. Paul. Weiterhin hofft man auf Synergieen mit dem geplanten Ferienpark Kloster Machern. Im Rahmen des Therapiezentrums sind Einrichtungen wie Reithalle, Schwimmbad, Streichelzoo angedacht. Doch wann soll es los gehen? Der Geschäftsführer der Hofgut Stift Kloster Machern AG, Hans-Jürgen Lichter, der auch auf weitere Interessenten wie weitere Therapeuten, Ärzte und Ähnliche quasi als "Mieter" hofft, meint: "Wir arbeiten dran. Es ist eine große Aufgabe aus vielen Bausteinen. Frühestens 2008 werden erste Bewegungen erkennbar sein."

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