Wittlicher Gymnasium: Keine Einsturzgefahr

Wittlich · Als zwingend bezeichnete am Dienstag die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich den für viele überstürzt wirkenden Unterrichtsstopp am Wittlicher Peter-Wust-Gymnasium. Einsturzgefahr bestehe nicht, aber die Tragkraft der Decken sei stellenweise unzureichend.

 Peter-Wust-Gymnasium in Wittlich. TV-Archiv-Foto: Nora John

Peter-Wust-Gymnasium in Wittlich. TV-Archiv-Foto: Nora John

(sos) Deshalb müssen Knall auf Fall über 400 Gymnasiasten nach Wengerohr umziehen. Das ist die halbe Schule. Am Mittwoch ist ihr erster Tag in der ehemaligen Dualen Oberschule. Am Montag hat die Schulgemeinschaft von der Schließung des Nebengebäudes nebst Folgen erfahren. Der Grund: Am Wochenende hat sich herausgestellt, dass definitiv Deckenteile nicht das Gewicht tragen können, wie es für Schulen vorgeschrieben ist. Das wären 300 Kilo pro Quadratmeter. Dabei geht es nicht um das tatsächliche Gewicht, das etwa eine Klasse (Schüler und Mobiliar) pro Quadratmeter auf die Waage bringt. Das nennt man Reallast, und die ist laut Kreisverwaltung vom Gebäude gut tragbar. Einsturzgefährdet ist es also nicht. Das nutzt Kreisverwaltung und Gymnasium aber nichts.

Mit den zwingend geforderten 300 Kilo Tragkraft (genannt Verkehrslast) pro Quadratmeter soll ein Sicherheitspuffer gewährleistet sein, der auch extremere Belastungen abfängt. Zum Vergleich nennt Alfons Kuhnen, Pressesprecher der Kreisverwaltung, die Werte für „normale“ Häuser: „Die vom Gesetzgeber zwingend geforderte Verkehrslast für Räume und Flure in Wohngebäuden beträgt 150 Kilo pro Quadratmeter.“

Bisher sei man davon ausgegangen, dass im PWG-Nebengebäude das vorgegebene Verkehrslast-Minimum für Schulen erfüllt werde. Das ist nicht der Fall und jetzt offiziell. Deshalb musste das Nebengebäude unverzüglich geschlossen werden. „Sonst handelt die Kreisverwaltung rechtswidrig. Und mit der Gesundheit und Sicherheit von Kindern geht sie kein Risiko ein. Wenn das geringste Risiko Wahrheit wird und etwas passiert, was wäre dann?“, sagt Alfons Kuhnen: „Es gibt in einem Rechtsstaat keinen Spielraum, anders zu entscheiden.“

Alle Schüler sollen am Mittwoch zunächst wie gewohnt zum PWG nach Wittlich kommen. Die Klassen werden dann mit Bussen nach Wengerohr gebracht. Jedes Kind bekommt dann in der Schule einen Fahrplan, so die Kreisverwaltung.

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