Zauber einer Sommernacht in der Weinbrunnenhalle

Kröv · Petrus war dem Zauber einer Sommernacht am Samstagabend in Kröv in diesem Jahr nicht gewogen. Deshalb wurde die vom Trierischen Volksfreund präsentierte Operngala in die Weinbrunnenhalle verlegt. Die akustischen Vorzüge des Saales machten den entgangenen Freiluftgenuss mehr als nur wett.

Was man beim Programm „Carmen & Co. - starke Frauen in der Oper“ mit dem Ensemble der Jungen Kammeroper Köln und den Kölner Symphonikern zu erleben konnte, war ein Abend, der ohne technische Hilfsmittel, einen Raum präsentierte, der alle Voraussetzungen für große klassische Konzerte bietet. Natürlich war es schade, dass der sommernächtliche Zauber nicht auf der schwimmenden Moselbühne stattfinden konnte. Aber man darf bezweifeln, ob die musikalischen Feinheiten in der freien Natur so hätten wirken können, wie es in der Halle möglich war.

Notwendig waren dafür natürlich auch Musiker, die Feinheiten zu bieten hatten. Dies musste man dem Orchester unter der Leitung von Inga Hilsberg und Clemens Schuldt bescheinigen.

Sauber agierende Streicher und präsente Bläser, die den präzisen Dirigaten folgten, prägten das Bild. Ob nun Wolfgang Amadeus Mozarts „Zauberflöte“ und „Don Giovanni“, Albert Lortzings „Waffenschmied“, Georges Bizets „Carmen“ oder auch Franz Lehárs „Lustige Witwe“: Hier saß ein professioneller Klangkörper, der in diesem Genre zu Hause war. Ähnlich war es bei den Vokalisten, wobei hier, ganz entsprechend der Überschrift des Abends, mit Julika Birke, Sabine Laubach (Sopran) und Sonja Koppelhuber (Mezzo) die Damen die stärkere Vorstellung lieferten. Beim Herrenquartett, bestehend aus dem Tenor Rob Pitcher sowie den Baritonisten Joachim Goltz, Wolf Latzel und Emanuel Pichler war zweifelsfrei Goltz der Überzeugendste. Alles in allem aber trafen die Musiker genau in die Herzen des Publikums, die das mit jubelndem, teilweise stehendem Applaus quittierten.

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