Bahnstrecke Prüm-Gerolstein: Entscheidung über die Entwidmung soll im Herbst fallen

Prüm/Gerolstein · Die Zukunft des geplanten Radwegs von Prüm nach Gerolstein hängt allein vom Ausgang des Entwidmungsverfahrens ab. Die vorgestellten parallelen Lösungen mit oder ohne Nutzung von Wirtschaftswegen bewertet der Rat der Verbandsgemeinde (VG) Prüm als zu teuer.

(ch) Der Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse bei gleichzeitigem Abbau der Gleise bleibt die einzige finanzierbare Lösung für eine familienfreundliche Fahrrad-Verbindung von Prüm nach Gerolstein. So lässt sich das Ergebnis der nun vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein im Verbandsgemeinderat Prüm vorgestellten Varianten zusammenfassen. Denn egal ob mit oder ohne Nutzung der vorhandenen Wirtschaftswege: Der parallele Radweg wird deutlich teurer und ist nach einhelliger Ansicht der Ratsmitglieder nicht finanzierbar.

Das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium hatte den LBM beauftragt, die verschiedenen Varianten zu untersuchen und die entstehenden Baukosten zu schätzen. Das Ergebnis: Der Radweg auf den Gleisen wäre mit 2,8 Millionen Euro am günstigsten. Die Lösung neben den Gleisen, aber auf der Trasse schlägt hingegen schon mit 7,35 Millionen Euro zu Buche.

Das liegt laut Oliver Arimond, der für den LBM nahezu alle Radwege in der Region geplant hat, vor allem daran, das zahlreiche Brücken neu gebaut werden und Erdarbeiten vorgenommen werden müssen. Denn nach dem Rückbau der ehemals zweigleisigen Strecke auf nur noch ein Gleis sei dieses in einer Ideallinie verlegt worden. Es bleibe also nicht immer auf einer Seite der Trasse. Da man aber aus Sicherheitsgründen keine 20 zusätzlichen Bahnübergänge anlegen könne, seien zusätzliche Brücken, Erdarbeiten und Hangsicherungen notwendig.

Zwar lasse sich durch die Einbeziehung von vorhandenen Wirtschaftswegen etwas einsparen, dennoch rechnet der LBM bei dieser dritten Variante immer noch mit rund 6,7 Millionen Euro Gesamtkosten. Diese Lösung fordert die Gerolstein ansässige Vulkaneifelbahn, die die Strecke betreiben möchte.

Über die Entwidmung soll es bald Klarheit geben. Laut VG-Bürgermeister Aloysius Söhngen ist das formelle Entwidmungsverfahren eingeleitet, mit einer Entscheidung des zuständigen LBM rechnet er bis Ende September. „Dann können wir weiterschauen.“ Bis dahin wird man in der VG Prüm noch warten müssen.

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