Der Dräsa Thriumpfzug in der Fosicht Republik

Dreis · „Da sinn man dabei, dat is’ prima“, mögen sich die annähernd 10.000 Menschen gedacht haben, die den prächtigen Dreiser Umzug mit 43 Wagen plus Fußgruppen und vier Musikvereinen miterlebten. Die Stimmung war grandios und das lag nicht nur an den drei mal elf Jahren, die der Karnevalsverein feierte.

(sos) Prinz Rainer, alias Horter I., küsst gern. Besonders wenn eines „seiner“ rot-weißen Gardemädchen, Stefanie Kiweler, just am Rosenmontag Geburtstag hat. „Ein schöner Tag“, ruft seine Leibgarde vom SV Dreis, und warum das so ist, weiß einer der Fußballer in majestätischer Mission genau: „Weil Dreis die Hochburg des Karnevals ist! Alle wollen hier die fünfte Jahreszeit erleben!“ Sieht so aus: Die Freie Reichstraße ist voller als der Markt zur Wittlicher Säubrennerkirmes, und die Herren auf dem Elferratswagen winken und jubeln. Hoffotograf Paul Kranz schwenkt auch mit den Armen und schon sammeln sich vor ihm die Marienkäfer, Gardetänzerinnen vom Möhnen- und vom Karnevalsverein und imposanten Dschungelköniginnen. Ihre Kostüme sind selbstverständlich einzigartig, weil selbst gemacht. Seit 1963 dokumentiert Paul Kranz alle Mitwirkenden, sein Blick ist geschult: „Welche Aktiven aus Dreis sind, sieht man direkt. Da ist immer Pep dahinter!“ Er rätselt kurz beim Kasperle-Theater-Wagen und meint: „So einen Traktor fährt hier eigentlich keiner mehr. Ah, es sind doch Dreiser. Mit einem Oldtimer!“ Und was schwebt da heran? Mannshohe Bienchen auf Bestäubungstour! Auch der berühmte Drees-Brunnen zieht durch den Ort, ein Kittchen und lebendig gewordene Stubbies. Eskimos, Eisbären, kunterbunte Hippies, Punks, Playboys und Schwarzwaldmädels mit einer ganzen Wetterstation gilt es zu bewundern. Apropos Wetter: Das hielt, bis dass der Prinz seine Kutsche bestieg, um mit dem Elferratswagen als Höhepunkt am Zugende durchs Volk zu rollen. Kein Problem: Dreiser sind ja wasserdicht.

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