Fliegerbombe gefunden: Dorf für rund vier Stunden evakuiert

Dasburg · Eine fünf Zentner schwere amerikanische Fliegerbombe ist am Montag auf dem Burggelände in Dasburg gefunden worden. Während der Entschärfung musste nahezu der gesamte Ort evakuiert werden, 250 Menschen ihre Häuser verlassen. Auch die Bundesstraße 410 war in dieser Zeit gesperrt.

 Bombenfund in Dasburg. Foto: Pint Bau,Neuerburg

Bombenfund in Dasburg. Foto: Pint Bau,Neuerburg

Es war die Lage der Bombe, die die Situation so bedrohlich machte: Hoch über dem Ort, direkt unter dem hoch aufragenden Burgturm lag die Bombe hinter einer Stützmauer. „Das war schon eine sehr exponierte Stelle“, sagt Horst Lenz, Leiter des Kampfmittelräumdienstes. Wäre die Bombe explodiert, hätte sie so sehr viel Schaden anrichten können.

Baggerfahrer Ralf Barbara von der Baufirma Pint aus Neuerburg war zunächst ein Stück verbogenes Blech aufgefallen – das von den Flügeln am Heck der Bombe stammte, wie sich später herausstellte. Zwei Baggerschaufeln später sei er auf etwas Schweres gestoßen. „Das haben wir dann von Hand freigelegt, um zu sehen, was es war“, erzählt Barbara. Schnell war klar, dass es sich um eine Bombe handelte. „Da sind wir dann erstmal weit auf Seite gegangen und haben den Chef verständigt“, sagt Barbara. Der leitet sofort alles in die Wege, informiert Polizei und Kampfmittelräumdienst, der aus Trier und Koblenz anrückt. Für Ralf Barbara war es nicht die erste Bombe, „Es waren vier Stück in den letzten drei Jahren“, erzählt er. Doch keine sei so groß wie diese gewesen. „Da wird einem schon ein bisschen anders.“

Für die Entschärfung evakuieren Polizei und Feuerwehr einen Umkreis von 500 Metern um den Fundort, rund 250 Menschen müssen ihre Häuser verlassen. Wer die Gelegenheit nicht zu einem spontanen Kurzbesuch bei Verwandten oder Freunden in der Umgebung nutzt, wird zum Campingplatz „Rellesmühle“ gebracht. Auch die Bundesstraße 410 muss gesperrt werden. Die Tankstelle auf der luxemburgischen Seite der Grenze bleibt während der Entschärfung aus Sicherheitsgründen geschlossen. Die luxemburgische Polizei riegelte den Verkehr an der Grenzbrücke ab. Sogar der Luftraum über Dasburg war im Umkreis von einer nautischen Meile, also rund 1,8 Kilometern, gesperrt. Um 20.30 Uhr begannen die Experten des Kampfmittelräumdienstes mit der Entschärfung, nach rund 20 Minuten war alles vorbei. „Bei der Entschärfung selbst gab es keine besonderen Schwierigkeiten“, sagt Lenz. „Aber Routine ist ein solcher Einsatz nie.“

Im Einsatz waren neben dem Kampfmittelräumdienst die Feuerwehren Dasburg, Daleiden und Dahnen mit rund 30 Einsatzkräften, die Polizei Prüm und ihre Kollegen aus Luxemburg sowie das Rote Kreuz aus Prüm mit acht Mitarbeitern.

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