Ingo Schulze beim Eifel-Literaturfestival

Bitburg · So erobert man ein Publikum: Ingo Schulze las am Sonntag beim Eifel-Literaturfestival im Bitburger Haus Beda aus seinem neuen Roman „Adam und Evelyn“ – und erstattete ausführlich Bericht über die Wendejahre 1989/1990.

Ingo Schulze beim Eifel-Literaturfestival
Foto: Fritz Peter Linden

(fpl) Der richtige Autor zum passenden Zeitpunkt: Kurz nach dem Tag der Deutschen Einheit war Ingo Schulze beim Eifel-Literaturfestival und überzeugte nicht nur mit einer nuancierten Lesung. Bereitwillig gab er Auskunft über die Wendejahre, seine Heimatstadt ( "'sch komm aus Dräsdn") und sein Schreiben.

Viele Fragen aus dem Publikum befassten sich mit dem Zusammenbruch der DDR und dem Mauerfall: Wie er jenen Tag denn erlebt habe, wollte ein Zuhörer wissen. "Unspektakulär", sagte Schulze. "Ich bin früh ins Bett gegangen, und als ich wieder aufwachte, war die Mauer weg." Viel bedeutsamer sei für ihn der 9. Oktober gewesen - der Montag, als in Leipzig 70 000 Menschen gegen das Regime demonstrierten, als 8000 Polizisten und NVA-Soldaten bereitstanden und am Ende doch nicht einschritten: "Dieser 9. Oktober, das war die eigentliche Zäsur. Da wussten wir: Jetzt kippt was."

Am Ende gab es großen Applaus von den 250 Besuchern - und einen tiefen Dank von Festivalchef Josef Zierden "für diese herrliche Deutschstunde".

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