Bit-Airport: Zweifel mehren sich

Bitburg · Zu viel Konkurrenz, zu wenig potenzielle Einnahmen: Anders als der Projektplaner selbst glauben Fachleute nicht daran, dass sich ein 400 Millionen Euro teurer Ausbau des Flugplatzes Bitburg rechnen wird.

(kah) Schon in fünf Jahren soll der Bit-Airport schwarze Zahlen schreiben und den Investoren jährlich eine Rendite von sechs bis sieben Prozent bescheren - so lautet die Prognose des Projektmanagers Frank Lamparski, der mit einer Entwicklergruppe plant, die ehemalige Bitburger Airbase zu einem Fracht- und Passagierflughafen auszubauen. Der insgesamt rund 400 Millionen teure Ausbau soll phasenweise erfolgen, und jede Phase werde sich rentabilisieren, sagt Lamparski.

Luftfahrt-Experten jedoch halten es für sehr unwahrscheinlich, dass sich ein Flughafen in Bitburg wirtschaftlich tragen könnte. Sie gehen davon aus, dass der große Konkurrenzdruck unter den Flughäfen der Region dazu führen wird, dass Bitburg seine Start- und Landegebühren noch weiter senken müsste, als der Flughafen Hahn dies getan hat - mit dem Effekt, dass sich keine Einnahmen mehr erzielen lassen. Gerade die Billigflug-Airlines könnten gnadenlos verhandeln.

Auch an der Wirtschaftlichkeit des Frachtflugs zweifeln die Fachleute. 40 Flugbewegungen die Woche seien zu wenig. Lege man die Start- und Landegebühren des Flughafens Hahn zugrunde, ließen sich damit nämlich lediglich 1,8 Millionen Euro im Jahr einnehmen. Geld, von dem nicht nur die enormen Fixkosten des Flughafens bezahlt werden müssten, sondern auch die Rendite.

Lamparski lässt sich davon nicht schrecken. Er habe Erfahrung im Projektmanagement und wisse, dass sein Projekt machbar sei. Um welche Erfahrung es sich dabei genau handelt, will Lamparski im TV-Interview allerdings nicht erklären. Er habe Schulen, öffentliche Gebäude, Golfplätze und Hotelanlagen geplant. In Südchina habe er an einem Flughafenprojekt mitgewirkt. Wie dieser Flughafen heißt und wo er genau liegt, sagt Lamparski nicht.

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