Erfolgreiche Suche nach der Stecknadel im Gift-Präsidium

TRIER. (sas/dpa) Vorläufiges Ergebnis einer langwierigen Suche: Die Ursachen für Gesundheitsschäden von rund 60 Beamten im alten Polizeipräsidium in Trier sind gefunden, teilte der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) in Mainz mit.

Ein wahrer Cocktail aus "chemischen, physikalischen, biologischen, arbeitsplatzbezogenen Faktoren und Empfindlichkeiten einzelner Personen" soll ursächlich dafür sein, dass rund 60 Beamte des alten Trierer Polizeipräsidiums unter Ausschlägen, Augenreizungen und Halsentzündungen gelitten haben, teilt der Geschäftsführer der LBB, Hubert Heimann, mit. Insbesondere der Linoleumboden in Verbindung mit einer falschen Behandlung und Verwendung von Reinigungsmitteln sei schuld an den Erkrankungen der Polizisten. Aber auch übermäßiger Staub und ein schlechtes Raumklima im Sommer und Winter mit zahlreichen Computern, Druckern und Kopierern hätten Augen, Nase, obere Atemwege und Haut der Betroffenen gereizt. In den Räumen, in denen besonders viele Polizisten krank geworden waren, haben den Angaben zufolge auch Pflanzen gestanden, die wie etwa die Birkenfeige allergisierende Stoffe freigesetzt hätten, teilte die LBB als Besitzer des Hochhauses mit. Das mehrstöckige Gebäude werde nun erneut umfassend saniert. Die Höhe der Kosten sei unklar. "Die Kosten stehen aber auch nicht im Vordergrund, sondern ein gesundes Gebäude für die Polizei", sagte Heimann.Nach monatelangen Erkrankungen war die Kriminalpolizei Ende Juni in ein anderes Haus umgezogen. Zig Untersuchungen hatten kein Ergebnis gebracht, weil alle Messungen von Baustoffen unter den Grenzwerten lagen. Das Präsidium war erst in den vergangenen Jahren mit Millionenaufwand renoviert worden. Nach Angaben von Heimann werden jetzt alle Böden wieder rausgerissen und die Fassade saniert. Weitere Maßnahmen sollen mit der Polizei abgestimmt werden, die auf die Mitteilung der LBB mit Zurückhaltung reagierte und zunächst keine Stellungnahme abgeben wollte.

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