5,5 Milliarden Euro – die Deutschen spenden so viel wie noch nie

Berlin/Trier · Geld für Erdbebenopfer in Nepal, Flüchtlinge, Sportvereine oder den Tierschutz: Die Deutschen haben sich im vergangenen Jahr spendabler gezeigt als jemals zuvor. Nach Angaben von Marktforschern ist ein neuer Spendenrekord aufgestellt worden.

Die Deutschen haben im vergangenen Jahr laut einer Studie tief in die Tasche gegriffen, um anderen zu helfen. 5,5 Milliarden Euro gingen nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) an Kirchen oder gemeinnützige Organisationen. Die Studie basiert auf einer schriftlichen Befragung von 10.000 Menschen.

Aus der "Bilanz des Helfens", die am Dienstag vom Deutschen Spendenrat in Berlin vorgestellt wurde, geht hervor, dass fast zwölf Prozent mehr gespendet wurde als im Vorjahr - laut der Studie ein neuer Spendenrekord.

"Sicher ist das Plus auch durch die Flüchtlingskrise bedingt", sagte GfK-Marktforscherin Gertrud Bohrer. Fast die Hälfte der deutschen Privatpersonen engagiere sich für Flüchtlinge. Dabei gäben 34 Prozent ausschließlich Sachspenden, etwa acht Prozent spendeten Geld, und rund sechs Prozent engagierten sich ehrenamtlich vor Ort. Das Erdbeben in Nepal im Mai 2015 sei ein weiterer wichtiger Spendengrund gewesen, ergänzte Bohrer.

Mit zusätzlichen rund 500 Millionen Euro gab es in der humanitären Hilfe den stärksten Zuwachs. Auch für Sport (21 Millionen) und Tierschutz (zehn Millionen) gaben die Deutschen mehr Geld aus als im Vorjahr. Weniger Spenden gingen an den Umwelt- und Naturschutz (19 Millionen) sowie die Kultur- und Denkmalpflege (elf Millionen Euro).

Die Gesamtzahl der Spender in Deutschland stieg laut Erhebung auf 22,7 Millionen - 300.000 mehr als im Vorjahr -, und die durchschnittliche Spende erhöhte sich um einen Euro auf 37 Euro.

Zu den erfolgreichen Spendenaktionen in Deutschland zählt auch die Aktion „Meine Hilfe zählt“ des Trierischen Volksfreunds . Insgesamt 1,53 Millionen Euro haben TV-Leserinnen und TV-Leser bislang gespendet. 294 Hilfsprojekte von Vereinen wurden damit finanziert. 60 weitere Projekte hoffen derzeit auf finanzielle Unterstützung.

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