A 1-Lückenschluss wird fast 100 Millionen Euro teurer als geplant - Baustart frühestens in fünf Jahren

Trier/Berlin · Nach dem Hochmoselübergang wird auch der A.1-Lückenschluss deutlich teurer: Fast 100 Millionen Euro mehr als geplant soll das 25 Kilometer lange Stück Autobahn nun kosten. 2015 startet das Planungsverfahren. Es könnte allerdings Jahre dauern, ehe die Bagger rollen.

 Regierungsschwerpunkt: der A-1-Lückenschluss. TV-Foto: Mario Hübner

Regierungsschwerpunkt: der A-1-Lückenschluss. TV-Foto: Mario Hübner

Wann die ersten Autos zwischen Blankenheim und Kelberg in der Eifel über das noch fehlende Stück A 1 rollen werden, kann derzeit niemand mit Sicherheit sagen. Fest steht hingegen, dass das Großprojekt namens Lückenschluss - ähnlich wie der Hochmoselübergang - deutlich teurer wird als geplant. Nach Auskunft des rheinland-pfälzischen Verkehrsministeriums soll der zehn Kilometer lange Autobahnabschnitt zwischen Kelberg und Adenau nun 197 Millionen Euro kosten - 45 Millionen Euro mehr als zuletzt angenommen. Auch die jenseits der Landesgrenze liegenden Teilstücke zwischen Adenau und Blankenheim werden teurer - und zwar um 51,6 Millionen Euro. Insgesamt sollen die 25 Kilometer Autobahn nun 417,2 statt 320,6 Millionen Euro kosten.

Basis der alten Zahlen sind nach Auskunft des rheinland-pfälzischen Verkehrsministeriums Berechnungen aus dem Jahr 1996 gewesen. Neben der "allgemeinen, unausweichlichen Preissteigerung in sechzehn Jahren" seien auch die umfangreichen Naturschutzmaßnahmen Ursache der Kostensteigerung. Das Bundesverkehrsministerium hat die überarbeitete Planung im August genehmigt und wird auch die Kosten tragen. 2015 soll das Planfeststellungsverfahren beginnen, bei dem Bürger und Behörden ihre Einwände vorbringen können.

Bis die Bauarbeiten beginnen, dürften nach Einschätzung des Bundestagsabgeordneten Patrick Schnieder (CDU) dennoch fünf oder sechs Jahre vergehen. Denn der Bund für Umwelt- und Naturschutz plant, gerichtlich gegen das Großprojekt vorzugehen. "Dafür steht schon Geld im Haushalt", sagt Egbert Bialk vom BUND. Die Naturschützer fürchten, dass seltene Tier- und Pflanzenarten, wertvolle Biotope und Vogelschutzgebiete durch die Autobahn beeinträchtigt werden. "Das größte Übel ist die Landschaftszerschneidung", sagt Egbert Bialk vom BUND.

Auch das Bundesverkehrsministerium hat beim Naturschutz Nachbesserungen gefordert. So müssen die Planer detaillierter analysieren, wie sich die Zerschneidung auf die umliegenden Biotope und die Wanderungen der dort lebenden Tiere auswirkt.

Hintergrund: Die Last mit der Lücke

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