Aufräumarbeiten nach Unwetter: Größte Schäden in Veldenz und Andel

Andel/ Bernkastel-Kues/Veldenz · Der Hagel hat laut Verbandsgemeinde-Bürgermeister Ulf Hangert nur etwa 15 Minuten gedauert, aber Schäden verursacht, die weit in die Millionen gehen. Nachdem am Freitagnachmittag ein schweres Unwetter über die Region gezogen ist, durch das besonders die Ortschaften Veldenz, Andel und Bernkastel-Kues betroffen wurden, ist heute das Ausmaß der Schäden erst richtig sichtbar. volksfreund.de hat nachgehört.

 Der Hagelsturm zerstörte auch die Scheiben dieses Gewächshauses in Bernkastel-Kues.

Der Hagelsturm zerstörte auch die Scheiben dieses Gewächshauses in Bernkastel-Kues.

Foto: Porta Flug/Bernd Heller

(MRA) Die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk sind seit dem verheerenden Unwetter am Freitagnachmittag im Dauereinsatz. Nicht nur Starkregen und Sturmböen haben zahlreichen Ortschaften vor allem an der Mosel zugesetzt. Besonders die tennisballgroßen Hagelkörner haben Schäden in Millionenhöhe angerichtet.

Bericht zu Schäden in der Region: Schweres Unwetter: Tennisballgroße Hagelkörner verursachen Millionenschäden

Weiterer Bericht: Schweres Unwetter wütet über der Mittelmosel

Die Moselorte Bernkastel-Kues, Andel und Veldenz haben die größten Schäden davongetragen.
In Veldenz wurden 100 Prozent der Bauwerke beschädigt oder zerstört, so die Feuerwehr. Der Ort ist derzeit komplett gesperrt, damit die Aufräumarbeiten nicht behindert werden.

"Wir haben hier einen Katastrophenzustand", sagt Verbandsgemeinde-Bürgermeister Ulf Hangert im Gespräch mit volksfreund.de, "Die Feuerwehr und andere Helfer sind seit Gestern rund um die Uhr im Einsatz."
Die VG hat einen Aufruf gestartet an Dachdeckerfirmen in der Region, um die zerschlagenen Dächer, Fenster und teils einsturzgefährdeten Häuser zu sichern und notdürftig zu reparieren. Die Resonanz war riesig. Nicht nur aus benachbarten Orten seien Firmen mit Baumaterial, Leitern und Arbeitern angrückt. "Gekommen sind Firmen aus ganz Rheinland-Pfalz und dem Saarland", sagt ein Feuerwehrmann der Einsatzzentrale vor Ort. "Mir war nicht bewusst, wie viele Dachdeckerbetriebe es gibt." Wie in einem Ameisenhaufen ginge es gerade in Veldenz zu, weil so viele Menschen mithelfen würden.

Die betroffenen Bürger packen mit an, wo es geht. Ulf Hangert: "Natürlich sind die Menschen hier auch paralysiert und teilweise geschockt. Wir versuchen deshalb auch ein Stück weit emotionale Hilfe zu leisten. Die Menschen hier sollen wissen, dass sie nicht allein sind."

Das ist wichtig, wenn man sich die Schäden anschaut. Allein der Schaden an den Hubschraubern in Mülheim betrage um die 2,5 Millionen Euro. Das Mauerwerk zahlreicher Häuser ist durch den Hagel bis auf den Putz zerstört worden. Noch immer melden sich bei der Polizei zahlreiche Menschen, deren Autos dicke Beulen und zerschlagene Fensterscheiben aufweisen.

In Andel seien 60 Prozent der Bausubstanz zerstört. Die B53 bleibt teilweise einseitig gesperrt, damit die Aufräumarbeiten vorangehen können.
In Bernkastel-Kues sind besonders Gebäude auf dem Kueser Plateau und im Industriegebiet betroffen.

Ulf Hangert: "In der Form hat es so etwas hier noch nicht gegeben. Das hat man höchstens schonmal von irgendwo sonst auf der Welt gehört. Hier sieht es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen."

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