Beinahe-Zusammenstoß über dem Hahn: Passagierflugzeug wäre fast mit Segelflieger kollidiert

Trier · Über dem Hunsrück-Flughafen Hahn ist es Ende April zu einem Beinahe-Zusammenstoß zwischen einer Ryanair-Maschine und einem Segelflieger gekommen. Es war nicht der erste Zwischenfall dieser Art.

Der Flughafen Hahn. Foto: dpa

Der Flughafen Hahn. Foto: dpa

Eine mit 108 Passagieren und sechs Crewmitgliedern besetzte Ryanairmaschine wäre am frühen Abend des 25. April um ein Haar mit einem Segelflugzeug kollidiert. Das geht aus einem dem Trierischen Volksfreund vorliegenden aktuellen Bulletin der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) hervor.

In dem Bulletin wird der Zwischenfall am Himmel als schwere Störung eingestuft, was laut BFU einem Beinahe-Unfall entspricht.

Die Ryanair-Boeing kam aus dem italienischen Alghero und war auf dem Landesanflug auf den Hahn. Etwa 20 Kilometer vom Flugplatz entfernt bemerkte der Copilot der in 2000 Meter Höhe fliegenden Maschine das Segelflugzeug. Wie später die Auswertung der Radaraufzeichnungen ergab, näherten sich die beiden Maschinen bis auf 200 Meter, wobei das Segelflugzeug etwas tiefer flog als die Passagiermaschine.

Es war nicht der erste Beinahe-Crash über dem Hunsrück-Flughafen. Anfang 2010 kollidierte eine aus Spanien kommende Ryanair-Maschine beim Landeanflug um ein Haar mit zwei Segelfliegern. Die Piloten des Passagierflugzeugs sagten, sie hätten nicht mehr ausweichen können, weil sie die direkt unter einer Wolke fliegenden Segelflugzeuge zu spät gesehen hätten. Wer die Segler waren und woher sie kamen, wurde nie geklärt. Sie durften allerdings dort nach Sichtflugregeln - acht Kilometer Sicht und ein Mindestabstand zu den Wolken - fliegen, hieß es später.

Auch bei dem jüngsten Zwischenfall ist die Identität des Segelfliegers noch unbekannt. Der Copilot der Ryanairmaschine konnte nur erkennen, dass das Flugzeug in Deutschland registriert ist und orangefarbene Streifen hat. Der zuständige Fluglotse sagte, dass er keinen anderen Flieger auf der Route der Boeing.737 gesehen habe. Passagiere, die im Nachhinein von dem Beinahe-Crash erfahren, dürfte das kaum beruhigen. sey

BFU-Bulletin für April

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