Bieterkampf verpasst? Regionale Unternehmer wollen noch ein Angebot für den Nürburgring abgeben

Nürburg · Nimmt der Verkaufsprozess am Nürburgring eine spektakuläre Wende? Oder kommt die jüngste Initiative zu spät? Eine Gruppe regionaler Unternehmer plant laut der Rhein-Zeitung, noch ein Angebot abzugeben.

 Ist auch alles fest? Alfred Rommelfanger inspiziert am Nürburgring die Reifenstapel und deren Verankerungen. Das Bild zeigt ihn im Jahr 2002 als damaligen Ring-Sicherheitschef in der Formel 1. TV-Foto: Archiv/Jürgen C. Braun

Ist auch alles fest? Alfred Rommelfanger inspiziert am Nürburgring die Reifenstapel und deren Verankerungen. Das Bild zeigt ihn im Jahr 2002 als damaligen Ring-Sicherheitschef in der Formel 1. TV-Foto: Archiv/Jürgen C. Braun

Regionale Investoren wollen laut einem Bericht der Rhein-Zeitung sozusagen in letzter Minute noch ein Angebot für den Nürburgring abgeben. Es solle mit ungefähr 15 Millionen Euro dotiert sein und aller Voraussicht nach nur den Freizeitbereich umfassen, also Hotels, Party- und Feriendorf sowie Ringwerk. Die Rennstrecken seien nicht betroffen. Offen ist, ob diese Last-Minute-Initiatve noch zünden kann. Denn heute wollen die Insolvenzverwalter einen potenziellen Käufer des Nürburgrings präsentieren.

Bei den jüngsten Investoren handelt es sich demnach um regional verwurzelte Unternehmen, die verhindern wollen, dass der Nürburgring in die falschen Hände gerät. In der Eifel geht vor allem die Angst vor der Investmentgesellschaft H.I.G. um, deren Renditeerwartung von 15 bis 20 Prozent viele Motorsportfans für unrealistisch halten. Neben H.I.G. ist auch die Düsseldorfer Unternehmergruppe Capricorn im Rennen.
Das neue Angebot, das laut dem Zeitungsbericht möglichst schnell bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und damit den Insolvenzverwaltern vorgelegt werden soll, passt zu der ursprünglichen Offerte des ADAC. Der hatte um die 30 Millionen Euro geboten, die Investorengruppe will 15 Millionen zahlen. In der Addition würden 45 Millionen Euro auf dem Tisch liegen. Sollten Capricorn oder H.I.G. heute den Zuschlag erhalten, müssen sie deutlich mehr bieten. Sonst wäre der Verkaufsprozess anfechtbar. Das Angebot des ADAC ist im Moment geparkt, wie es die Insolvenzverwalter nennen, weil es zu niedrig ausfiel. Der Autoclub ist für eine Stiftungslösung offen, um die Rennstrecken gemeinwohlorientiert betreiben zu können.

Allerdings wollen die Insolvenzverwalter den Verkauf abschließen. Für heute wurde eine Sitzung des Gläubigerausschusses angesetzt, um einen Käufer zu präsentieren. Die Öffentlichkeit soll nach der Ausschusssitzung über das Ergebnis informiert werden.

volksfreund.de/nuerburgring

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