Breitbandversorgung: Viele Wege führen schnell ins Internet - ein Überblick

Trier · Mbit, LTE, UMTS, Glasfaser: Begriffe, die im Zusammenhang mit schnellem Internet immer wieder genannt werden. Was bedeuten sie? Welche Übertragungsgeschwindigkeiten sind für wen notwendig? Welche Technologien gibt es. Der TV gibt zusammen mit einer Karte der Region einen kleinen Überblick.

Trier. 140 Kilometer Glasfaserkabel will die Telekom in den nächsten Monaten in Trier verlegen, um rund 52 000 Haushalte mit superschnellem Internet zu versorgen.
Bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) verspricht das Unternehmen für große Teile der Stadt. Glasfaserkabel gelten laut Telekom als schnellstes Übertragungsmedium, die Daten könnten sich dadurch mit Lichtgeschwindigkeit bewegen. Auch die Trierer Stadtwerke bauen das Glasfasernetz aus - unter anderem auch in der Eifel.
Einen Kilometer Glasfaserkabel zu verlegen, koste 70 000 Euro, heißt es bei der Telekom. Das erklärt auch, warum abgelegene Dörfer in der Eifel, im Hunsrück oder auf dem Saargau auf Alternativen wie Internet via Kabel setzen müssen. Für Unternehmen wie die Telekom lohnt sich das Verlegen von Glasfaserkabeln in kleinen Orten nicht, es sei denn, sie bekommen dafür von den Kommunen Geld. Das Land hat seit 2008 nach eigenen Angaben dafür über 36 Millionen Euro an Fördergeldern zur Verfügung gestellt.
Internetgeschwindigkeiten:

Mit der Einheit Mbit/s wird angegeben, wie groß die Datenmenge ist, die pro Sekunde übertragen wird. Eine Internetgeschwindigkeit von zwei Mbit/s gilt mittlerweile als Grundversorgung. Sie reicht für normales Surfen im Internet aus, um Nachrichten zu lesen, E-Mails zu schreiben, für Online-Banking und Internetradio. Der Standardanschluss verfügt heute über mindestens sechs Mbit/s. Damit ist es möglich, übers Internet zu telefonieren, Filme schnell herunterzuladen und anzuschauen oder Onlinespiele zu spielen. Der Trend geht aber zu Internet-Fernsehen oder Filme zu streamen (das heißt, die Filme werden nicht erst auf den Computer geladen, sondern während der Übermittlung geschaut). Dafür ist aber eine Übertragungsgeschwindigkeit von mindestens 16 Mbit/s notwendig. Wenn man gestochen scharfes Fernsehen, also in HD, über Internet schauen und gleichzeitig telefonieren will, dann sind mindestens 50 Mbit/s nötig. Wer Filme über Internet in 3D schauen will, der braucht mindestens 100 Mbit/s.
Technologien

Vielerorts werden noch die bisherigen Telefonleitungen über Kupferkabel für Internetverbindungen genutzt. Das Problem dabei: Je länger die Leitung bis zum Verteiler ist, desto langsamer sind die Übertragungsgeschwindigkeiten. Daher gelten Glasfaserkabel als die Zukunft. Sie bieten die höchsten Übertragungsraten. Allerdings ist es - wie bereits erwähnt - teuer, die Kabel zu verlegen und vor allem alle Häuser mit Glasfaserkabel zu versorgen. Auch über Anschlüsse für Kabelfernsehen kann schnelles Internet übertragen werden. Doch zumeist verfügen nur größere Städte über flächendeckende Kabelfernsehversorgung. Flächendeckend hingegen sind Stromanschlüsse. Denn auch über das vorhandene Stromnetz kann Internet übertragen werden. Der Vorteil: Die Investitionskosten dafür sind gering. Nachteil: Die Technik gilt als störanfällig und verfügt nur über geringe Übertragungsgeschwindigkeiten.
Alternativen zum Kabel sind Internetverbindungen etwa über das Mobilfunknetz. Die dabei verwendeten Standards UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) und HSDAP (High Speed Downlink Packet Access) nutzen vorhandene Mobilfunkfrequenzen. Der Aufbau entsprechender Netze gilt als teuer, daher wird er überwiegend in größeren Städten vorangetrieben. Außerdem ist Internet über Mobilfunk nicht sehr schnell: Je mehr unmittelbar benachbarte Nutzer gleichzeitig darüber surfen, wird die Übertragung entsprechend langsam. Das gilt auch für LTE (Long Term Evolution ). Der Mobilfunkstandard ist der Nachfolger von UMTS und nutzt nicht mehr benötigte Radiofrequenzen für die Übertragung. LTE ermöglicht Übertragungsraten wie im Glasfaserkabel. Eine Chance auf ganz schnelles Internet ohne Kabel stellt die Übertragung über Satellit dar. Damit ist laut den Anbietern eine flächendeckende Versorgung möglich.Mehr zum Thema

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