Halbe Million Euro Schaden nach Tornado-Absturz in der Eifel
Berlin/Büchel · Nur knapp ist die Eifel im Januar 2014 einer Katastrophe entgangen, als ein Kampfjet der Bundeswehr in der Nähe von Laubach (Kreis Cochem-Zell) abstürzte. Die Absturzstelle lag direkt neben der Autobahn 48 und nur fünf Kilometer vom Stützpunkt Büchel entfernt, auf dem Atomwaffen lagern sollen. Die Bundesregierung hat jetzt über die Gründe und Kosten des Unglücks informiert.
Berlin/Büchel. Der Absturz eines Tornados des Taktischen Luftwaffengeschwaders 33 in der Eifel hat das Verteidigungsministerium 464 000 Euro gekostet (ohne Flugzeugkosten). Allein 320 000 Euro teuer war die Beseitigung der Umweltschäden im Wald bei Laubach (Kreis Cochem-Zell). Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion der Linken hervor.
Der Absturz des Tornado-Kampfjets am 16. Januar 2014 ist laut Bundeswehr auf einen Pilotenfehler zurückzuführen. Beim Sinkflug sei die Maschine in eine plötzlich auftretende Nebelbank geraten. Der Pilot und sein Waffensystemoffizier hätten die Maschine zu spät hochgezogen. Der Jet kollidierte mit Bäumen.
Die beiden Flugzeuginsassen hatten sich bei dem Absturz mit dem Schleudersitz retten können, sie wurden leicht verletzt. Trümmerteile flogen jedoch auf die nahe gelegene A 48, die voll gesperrt werden musste.
Nach Angaben der Bundesregierung gab es zwischen Januar 1990 und August 2015 allein beim Taktischen Luftwaffengeschwader 33 neun Unfälle und einen schweren Zwischenfall mit Tornado-Jets. Dabei wurden insgesamt sieben Flugzeuge (geschätzter Stückpreis 56 Millionen Euro) zerstört. Alle Unfälle seien auf menschliches Versagen zurückzuführen.Extra
Der Tornado ist ein zweisitziges Kampfflugzeug, das seit 1981 von der Bundeswehr genutzt wird. Bis 1992 wurden insgesamt 357 Maschinen an die Luftwaffe und Marine ausgeliefert. Im Rahmen der Umstrukturierung der Luftwaffe 2012 wurde Büchel zum zentralen Standort der Tornado-Flotte der Bundeswehr. tz
