Mehr als 100 deutsche Freiwillige kämpfen in Syrien gegen IS-Terrormiliz - Zwei Rheinland-Pfälzer haben Kurden unterstützt

Trier/Berlin · Mehr als 30.000 Ausländer sollen nach US-Geheimdienst-Informationen auf der Seite der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) kämpfen. Darunter sind nach Erkenntnissen der Bundesregierung mehr als 700 deutsche Islamisten. Doch auch der Gegenseite gelingt es zunehmend, junge Bundesbürger für den Kampfeinsatz zu rekrutieren.

 Christian Haller in Kampfmontur in Nordsyrien.

Christian Haller in Kampfmontur in Nordsyrien.

Foto: privat

Etwa 2000 Menschen versammelten sich im Frühjahr 2015 in Duisburg zur Trauerfeier für Ivana H. Die 19-jährige Kommunistin gilt offiziell als erste Deutsche, die in Syrien im Kampf gegen den IS gefallen ist. Bis Ende November sind nach Angaben des Bundesamtes für Verfassungsschutz mindestens drei Bundesbürger in Syrien bei Kämpfen mit islamistischen Milizen getötet worden.

Auf der Gegenseite ist der Blutzoll deutlich höher. Nach Informationen der Bundesregierung sind bis zum Sommer mindestens 100 Islamisten, die aus Deutschland ausgereist sind und an der Seite des IS kämpfen, bei Gefechten und Anschlägen im Kriegsgebiet in Syrien und im Nordirak getötet worden. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage von Grünen-Bundestagsabgeordneten hervor. Große Sorgen bereitet den Behörden die hohe Zahl von Rückkehrern aus den Kriegsgebieten. Allein bis zum Sommer sollen 230 kampferfahrene Islamisten wieder in Deutschland eingereist sein.

Auf der kurdischen Seite sollen sich mindestens 100 Deutsche, darunter zwei Rheinland-Pfälzer, am Krieg gegen den IS beteiligt haben. Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes stellen Linksextreme und Deutsche mit kurdischen Wurzeln den größten Teil dieser Freiwilligen.

Die IS-Massaker an christlichen Jesiden und die schweren Kämpfe um Kobane hätten jedoch die Situation verändert. Seit 2014 steige die Zahl der Deutschen, die sich bei den kurdischen Milizen im Kriegsgebiet meldeten. Darunter war auch ein 30-Jähriger aus der Eifel. Im Volksfreund erzählt er seine Geschichte .Mehr zum Thema

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