Mainz/Ürzig. Die Gegner von Harald Ehses, Chef des Landesamtes für Geologie und Bergbau, werfen ihm Schwächen im Führungsverhalten vor, seine Anhänger vermuten eine Regierungsintrige. Denn überlagert wird der interne Konflikt über den Streit um den Bau der Hochmoselbrücke. Ehses hatte öffentlich Zweifel an deren Stabilität erhoben und zusätzliche Untersuchungen erzwungen. Jetzt will das zuständige Wirtschaftsministerium den Konflikt unter Hochdruck zu einer Lösung bringen. "Nach der Herbstpause wollen wir zu einer Entscheidung kommen", kündigte Staatssekretär Uwe Hüser (Grüne) auf Anfrage der Rheinzeitung an. Er ist im Ministerium zuständig für Personalfragen.
Die Unternehmensberatung Contract AG aus Karlsruhe hat die verfahrene Lage analysiert. Ihre Expertise - sie ist vertraulich - fertigte sie im Auftrag des Wirtschaftsministeriums an. Laut Rheinzeitung sollen die Berater wenig Möglichkeiten sehen, dass sich die Lage bei einem Verbleib von Ehses an der Amtsspitze befrieden lässt. In den nächsten Tagen soll eine Reihe von Gesprächen laufen. Derweil müssen die Gerichte über zwei Klagen von Ehses befinden. Eine lautet auf 25 000 Euro Schmerzensgeld wegen Mobbings. Die andere richtet sich gegen eine Teilentmachtung von Ehses. Er darf weder über Personalfragen entscheiden, noch organisatorische Weichen stellen.
Derweil kursieren Gerüchte, dem aufmüpfigen Behördenchef sei ein Vergleichsangebot gemacht worden: Gehaltserhöhung (von derzeit B 3 auf B 6), Homeoffice und dafür Verzicht auf eine Leitungsposition. B 3 bedeutet monatlich 6990 Euro brutto plus Zuschläge, B 6 heißt 8309 Euro brutto plus Zuschläge.
"Es gibt kein Vergleichsangebot", erklären beide Seiten. DB