Rauschgift in der Region: Drei Tote innerhalb von fünf Tagen

Trier · Nach drei Todesfällen in kurzer Zeit in der Eifel warnt die Polizei vor dem Konsum von Drogen und besonders von Kräutermischungen. Bei allen drei Toten besteht nach ersten Erkenntnissen der Verdacht, dass sie sich mit Rauschmitteln vergiftet haben.

 Legal Highs. Foto: Christoph Schmidt/Archiv

Legal Highs. Foto: Christoph Schmidt/Archiv

 Eine Polizistin hält im Landeskriminalamt in Mainz eine mit Drogen versetzte Kräutermischung in der Hand. Seit geraumer Zeit bereiten die Legal Highs den Fahndern Kopfzerbrechen. TV-Foto: dpa

Eine Polizistin hält im Landeskriminalamt in Mainz eine mit Drogen versetzte Kräutermischung in der Hand. Seit geraumer Zeit bereiten die Legal Highs den Fahndern Kopfzerbrechen. TV-Foto: dpa

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Die Kräutermischungen sind billig, einfach übers Internet zu bestellen und brandgefährlich. Das sagen Rauschgiftexperten über die sogenannten Legal Highs, die auch in der Region immer häufiger konsumiert werden und für mindestens vier Todesfälle in diesem Jahr verantwortlich sein sollen. Zuletzt starb in der vergangenen Woche ein 29-jähriger Mann aus der Verbandsgemeinde Gerolstein wahrscheinlich an einem tödlichen Drogencocktail. In der Wohnung des Mannes fanden die Ermittler Kräutermischungen und das synthetische Rauschgift Amphetamin. Der 29-Jährige war wegen des Konsums von Kräuterdrogen erst wenige Tage zuvor in einem Krankenhaus behandelt worden.

In der gleichen Woche wurde in der Verbandsgemeinde Bitburger Land ein 18-jähriger tot in seinem Zimmer aufgefunden. Auch hier haben die Ermittler den Verdacht, dass er zuvor Rauschgift konsumiert haben könnte. Nur zwei Tage später wurde in der Verbandsgemeinde Wittlich-Land ein 37-Jähriger tot aufgefunden. Offenbar hatte der von einer Bekannten entdeckte Mann zuvor Heroin und Alkohol konsumiert.

Auf Anordnung der Trierer Staatsanwaltschaft wurden die drei mutmaßlichen Rauschgifttoten in der Mainzer Rechtsmedizin obduziert. Hinweise auf Erkrankungen oder Gewalteinwirkung fanden die Rechtsmediziner nicht. Nun soll ein toxikologisches Gutachten klären, worandie jungen Männer gestorben sind. Mit Ergebnissen wird laut Polizeisprecherin Sabine Bamberg erst in zwei bis drei Monaten gerechnet.

Sollte sich der Verdacht der Ermittler bestätigen, gäbe es in der Region Trier in diesem Jahr schon mindestens sechs Drogentote - so viele wie im gesamten vergangenen Jahr. In vier der sechs Fälle könnten Kräutermischungen für den Tod verantwortlich sein. Der Grund, warum die Ermittler jetzt noch einmal eindringlich vor den brandgefährlichen Mischungen warnen. Die Kräutermischungen seien unberechenbar, weil niemand die Zusammensetzung und Konzentration kenne, sagt der Chef des Trierer Rauschgiftkommissariats, Ewald Kölling.

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