Ryanair fliegt bald ab Luxemburg – weniger Passagiere am Hahn

Lautzenhausen · Vom Hahn werden in diesem Jahr weniger Passagiere abheben als 2015. Davon geht Flughafenchef Markus Bunk aus. Als Grund nennt er, dass die irische Fluggesellschaft Ryanair wohl von Herbst an ab Luxemburg startet.

2,6 Millionen Passagiere sind im vergangenen Jahr vom Flughafen Hahn geflogen. Das seien zehn Prozent mehr gewesen als 2014, sagte Flughafengeschäftsführer Markus Bunk bei der Jahreshauptversammlung des Vereins Bürger für den Hahn. Bunk geht jedoch davon aus, dass in diesem Jahr die Passagierzahl zurückgehen wird, denn die irische Fluggesellschaft Ryanair, Hauptkunde bei Passagierflügen vom Hahn, werde ab dem Winterflugplan wohl von Luxemburg aus fliegen. Damit bestätigen sich Informationen, über die der TV bereits im Dezember berichtet hat.
Bunk kündigte an, es werde demnächst Zubringerflüge vom Hahn zu Kreuzfahrten mit der Aida ab Mallorca geben. Zudem könnte es gemeinsam mit dem Reiseveranstalter Alltours künftig Pauschalreisen mit Ryanair vom Hahn aus geben.

Sorge bereitet weiter der Frachtflug. Die umgeschlagene Frachtmenge ist um fast 40 Prozent auf 80.000 Tonnen zurückgegangen. Er gehe davon aus, dass die Frachtmenge in diesem Jahr auf 90.000 Tonnen steigen könnte, meint der Flughafenchef. Das Geschäftsergebnis 2015 werde ausfallen wie geplant, sagte Bunk. Aufsichtsratschef Salvatore Barbaro hatte im vergangenen Jahr bereits verkündet, dass das Defizit in diesem Jahr wohl bei 16 Millionen Euro liegen werde. Der Vize der CDU-Landtagsfraktion Alexander Licht (Brauneberg) geht eher von einem Defizit von 20 Millionen Euro aus. Daher dränge die Zeit für den Verkauf des Hahn, sagte Licht unserer Zeitung. "Alle Aussichten ohne Verkauf sind mehr als nur besorgniserregend."

Barbaro bestätigte bei der Versammlung der Hahn-Freunde, dass derzeit mit drei Kaufinteressenten verhandelt werde. Alle drei hätten Interesse daran, den Flugbetrieb auf dem Hahn fortzusetzen. Konkrete Namen nannte er nicht. Laut Bunk befindet sich darunter allerdings nicht der Logistik-Konzern Amazon. Nach TV-Informationen sind alle drei Interessenten aus dem ostasiatischen Raum, darunter auch die chinesische HNA Group. Barbaro legte sich nicht fest, wann die Verkaufsverhandlungen abgeschlossen sind. "Wir machen es so schnell wie möglich und so sorgfältig wie nötig."

Die Verkaufsgespräche sind wohl auch Bestandteil der derzeit laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, FDP und Grünen. "Die FDP unterstützt einen Verkauf des Flughafens Hahn, wenn dessen Fortführung gesichert ist", sagte Volker Wissing, Landeschef der Liberalen, unserer Zeitung.

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