Störfall in Cattenom ernster als bisher bekannt

Cattenom · Der Zwischenfall im französischen Kernkraftwerk Cattenom Ende Mai war wohl gravierender, als bisher bekannt. Laut französischer Atombehörde ASN bestand die Gefahr, dass Radioaktivität hätte austreten können.

Es hätte schlimm kommen können am 28. Mai: Durch eine Funktionsstörung eines Ablassventils im ersten von vier Reaktorblöcken im Kernkraftwerk Cattenom (der TV berichtete) senkte sich der Stand des Kühlwassers und damit hat sich die Temperatur in dem Reaktor erhöht.

Es habe die Gefahr bestanden, dass das Schutz- und Sicherheitssystem versagt und Radioaktivität austritt, heißt es in dem nun veröffentlichten Bericht der französischen Atombehörde ASN. Diese hatte den Zwischenfall bereits am Tag selbst als Störfall der Stufe eins (auf einer Skala von null bis sieben) eingestuft.

Der Reaktor, der nach Wartungsarbeiten wieder angefahren werden sollte, hat sich automatisch abgeschaltet. Die ASN fordert vom Betreiber des Kraftwerks vor einem Wiederanfahren des Reaktorblocks, die ständigen seit 2012 auftretenden Fehlfunktionen in zu beheben.

Die Saarburger Grünen-Landtagsabgeordnete Stephanie Nabinger spricht von "äußerst besorgniserregenden" Ergebnissen der ASN. Die Region sei nur knapp an einem Ernstfall vorbei geschlittert, sagt sie und fordert die schnellstmögliche Abschaltung der Anlage.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort