Synode im Bistum Trier: Vorhang zu – und fast alle Fragen offen

Trier · Die Synode ist geschafft, doch zum Durchschnaufen haben die Verantwortlichen des Bistums nicht viel Zeit. Spannende Fragen stehen an: Wie soll der Zuschnitt der zukünftigen Großpfarreien sein? Und was bedeutet dies für die Jobs der Mitarbeiter in den Kirchengemeinden?

Was ist die Aufgabe eines Generalvikars? Reinhard Marx, Vorgänger von Triers Bischof Stephan Ackermann, hat es einmal so ausgedrückt: "Der Generalvikar sitzt mit dem Bischof auf einer Bank. Nur ist mein Teil der Bank gepolstert und geheizt. Und der Bischof hat schon mal Auslauf, während der Generalvikar hinterm Schreibtisch hockt."

Ganz so schlimm wird es zwar nicht sein. Doch ist Georg Bätzing um seine bevorstehende Aufgabe nicht zu beneiden. Als Chef der bischöflichen Verwaltung ist er für das operative Geschäft zuständig, muss sich also federführend um die Umsetzung der Synodenbeschlüsse kümmern. Dass dies nicht in jedem Punkt vergnügungssteuerpflichtig sein dürfte, liegt auf der Hand. Da ist zum Beispiel die beschlossene Reduzierung der Pfarreien. 900 kleine Pfarreien gibt es im Bistum, etwa 60 Großpfarreien sollen am Ende, also in etwa fünf Jahren, verbleiben. Über die Zuschnitte wird in den nächsten Monaten diskutiert und verhandelt. Mit allen Beteiligten, verspricht der Generalvikar.

Was dabei herauskomme, sei noch offen. Aber es werde "ganz unterschiedliche Strukturen geben", prognostiziert Bätzing, dem nach eigenen Angaben schon ein wenig bange ist, wenn er an die anstehenden Veränderungen in der Eifel oder im Hunsrück denkt. Erst wenn die neuen Zuschnitte und Aufgaben feststehen, könne man auch etwas über das benötigte Personal und möglicherweise wegfallende Stellen sagen, so Bätzing im Gespräch mit unserer Zeitung. Derzeit haben die Kirchengemeinden im Bistum 5100 Mitarbeiter. Auch die Frage, was mit den unterschiedlich großen oder kleinen Vermögen der Kirchengemeinden passiert, verspricht noch, spannend zu werden.

"Da ist noch viel Konkretisierungsbedarf", meinte gestern auch Bischof Stephan Ackermann, der dann zur Erheiterung auch noch auf das Beispiel eines bolivianischen Bischofskollegen verwies. Dessen letzte Synode in der Diözese Sucre dauerte von 2000 bis 2006, also geschlagene sechs Jahre. Und was wurde bislang umgesetzt, habe er seinen Mitbruder. "Nada - nichts", lautete die Antwort.

Das Schlussdokument der Synode gibt es hier .

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