Theater Trier muss mit Millionen-Aufwand saniert werden

Trier · Auf Trier und die Region kommt ein Mammutprojekt zu: Die Totalsanierung des Theaters wird wegen des Gebäudezustands immer dringlicher. Vieles spricht für einen Neubau – doch der kostet mehr als 30 Millionen Euro.

Im vergangenen Jahr hat der Stadtrat mit breiter Mehrheit beschlossen, das einzige Theater der Region als Drei-Sparten-Haus mit eigenem Ensemble zu erhalten. Doch das vor genau 50 Jahren bezogene Gebäude am Augustinerhof verursacht aufgrund seines baulichen Zustands seit Jahren immer wieder Investitionskosten in Millionenhöhe, damit es unter Sicherheitsaspekten überhaupt weiter bespielt werden kann.
Nun ist der Zustand so, dass Kulturdezernent Thomas Egger nach eigener Aussage nicht mehr garantieren kann, wie lange der Betrieb überhaupt noch möglich ist. Elementare technische Einrichtungen wie das Inspizienten-Pult stehen vor dem Kollaps, das Dach ist gerade notdürftig gegen eindringendes Regenwasser abgedichtet worden - die Mängelliste ist endlos.
Der Stadtrat hat zunächst auf eine Gebäudesanierung gesetzt. Erste Kostenschätzung: 22 Millionen Euro. Doch inzwischen mehren sich die Stimmen, die für einen Neubau plädieren. Dazu gehört auch der künftige Intendant Karl Sibelius, der die Chance sieht, bei einer Neugestaltung des Gebäudes eine zweite Spielstätte in Form eines "kleinen Saals" einzurichten. Auch der Kulturdezernent plädiert für das, was er "Kammerspielsaal" nennt, und verweist darauf, dass laut dem 2013 vorgelegten externen Gutachten eine wirtschaftlich effektivere Nutzung des Theaters nur mit einem grundsätzlich anderen Raum-Angebot möglich sei.
Das erfordert aber mehr Platz. Ob ein Neubau am jetzigen Theaterstandort möglich wäre, ist deshalb unklar. Die Verwaltung schaut sich derzeit auch anderswo in der Stadt um.
Der Haken sind die Kosten. Unter 30 Millionen Euro, so viel ist Thomas Egger klar, wird ein Neubau nicht möglich sein - es könnten auch zehn Millionen mehr werden. Das städtische Bauamt hat den Auftrag, verschiedene Szenarien durchzurechnen. Die Zeit drängt, denn ohne massive finanzielle Unterstützung des Landes sind weder Sanierung noch Neubau zu stemmen. Mainz hat Hilfe signalisiert, aber das gilt schwerlich über die Landtagswahl 2016 hinaus. Geht es nach dem Kulturdezernenten, soll der Stadtrat bis zum Jahresende per Grundsatzbeschluss entscheiden, in welche Richtung es geht.

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