Trierer Bischof: Gravierende Fehler gemacht

Trier · Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat „gravierende Fehler“ beim Umgang mit den beiden jüngst bekannt gewordenen Missbrauchsfällen eingeräumt. „Wir haben die in den Leitlinien formulierten Vorgaben nicht so konsequent umgesetzt wie wir dies hätten tun müssen“, schreibt Ackermann in einem heute veröffentlichten offenen Brief an die Gläubigen in seinem Bistum.

Der kirchliche Missbrauchsbeauftragte versicherte, dass es für ihn "kein Abweichen von der Linie der Nulltoleranz gegenüber dem schändlichen Verbrechen sexueller Gewalt gibt".

Der Trierer Bischof reagiert mit dem Schreiben auf die Kritik mehrerer kirchlicher Organisationen. Stein des Anstoßes ist der Fall eines 70-jährigen Saarbrücker Priesters. Der Ruhestandsgeistliche soll sich in den 90er Jahren an zwei minderjährigen Messdienerinnen vergangen haben - in einem der Fälle über einen Zeitraum von fast zehn Jahren. Als dieser Fall im Januar dem Bistum bekannt wurde, nahmen die Verantwortlichen zwar den Priester ins Gebet und brachten den weitgehend geständigen Mann auch dazu, sich selbst anzuzeigen.

Allerdings wurde der Geistliche weder beurlaubt noch die Öffentlichkeit informiert. Das passierte erst mit rund zehnmonatiger Verspätung. Inzwischen wurde der Priester pensioniert; er war zuvor Opfer eines brutalen Raubüberfalls geworden und länger krankgeschrieben.

Bereits am Samstag hatte Bischofssprecher Stephan Kronenburg Fehler des Bistums eingeräumt. sey

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