Allianz der Kommunen fordert in Brüssel Auskunft zu Tihange 2

Aachen/Bitburg/Wittlich/Daun · Eine Allianz von rund 80 Kommunen fordert von der Europäischen Kommission sämtliche ihr vorliegende Informationen zum umstrittenen Kernkraftwerk Tihange 2.

 Umstritten: das Kernkraftwerk in Tihange/Belgien. Foto: dpa

Umstritten: das Kernkraftwerk in Tihange/Belgien. Foto: dpa

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(dpa/lrs) - Landräte, Oberbürgermeister und Bürgermeister aus Deutschland, Niederlande und Luxemburg wollen ihr so genanntes Auskunftsersuchen nächsten Dienstag dem europäischen Parlamentspräsidenten Martin Schulz in Brüssel überreichen, wie die Städteregion Aachen am Freitag mitteilte. Martin Schulz wohnt in der Städteregion. Aus Rheinland-Pfalz beteiligen sich die Kreise Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm, Cochem-Zell und Vulkaneifel.

Die Kommission solle ihre Informationsansprüche gegenüber Belgien geltend machen. Außerdem müsse geprüft werden, ob Belgien mit Tihange 2 gegen europäische Verträge verstößt. Der Reaktor liegt etwa 70 Kilometer von Aachen entfernt.

Die Städteregion mit zehn Kommunen klagt gegen Tihange 2 vor dem höchsten belgischen Verwaltungsgericht. Das Land Nordrhein-Westfalen hatte sich angeschlossen. Tihange 2 war im März 2014 wegen Sicherheitsbedenken abgeschaltet worden und trotz Haarrissen im Dezember 2015 wieder ans Netz gegangen.

Anfang März hatte die NRW-Landesregierung wegen einer fehlenden grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung bei der Laufzeitverlängerung der Reaktorblöcke Tihange 1 sowie Doel 1 und 2 Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt.

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