App für Rheinland-Pfalz: Ein Warnsystem mit Lücken

Mainz · Ob Hochwasser, Großbrand, Chemie-Unfall oder Anschlag: Die Menschen in Rheinland-Pfalz sollen mit der Smartphone-App Katwarn schnell über Gefahren informiert werden. Ein Test ist gestern nicht ganz fehlerfrei verlaufen.

Keine Gefahr trotz Alarm: Rheinland-Pfalz hat das Katastrophenwarnsystem Katwarn getestet. Am Montag um 10:55 Uhr bekamen Nutzer der Smartphone-App die Meldung, dass es an der Selz und an Rheinzuflüssen zwischen Oppenheim und Ingelheim in den nächsten 24 Stunden zu Hochwasser kommen kann. Dann folgte der Hinweis: "Es liegt keine Gefahrensituation vor." Mit der Nachricht werde nur der reibungslose Versand geprüft.

Nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministeriums haben im Land bereits mehr als 339.000 Menschen die App heruntergeladen. Allerdings scheint die Test-Warnung nicht überall angekommen zu sein. Einige Nutzer hätten berichtet, keine Push-Nachricht erhalten, sondern die Nachricht erst nach dem Aufruf der App gesehen zu haben, sagte Ministeriumssprecher Michael Maurer.

Andere Nutzer beispielsweise in der Pfalz hätten gar keine Nachricht bekommen. "Vielleicht liegt ein technischer Fehler vor", sagte Maurer. Die Auswertung könne bis Dienstag dauern. Falls ein Fehler vorhanden sei, müssten umgehend die Entwickler vom Fraunhofer-Institut beteiligt werden.

Mit Hilfe von Katwarn kann das Land vor Hochwasser, aber auch vor Großbränden, Chemie-Unfällen oder Anschlägen warnen. Seit dem Start in Rheinland-Pfalz Anfang vergangenen Jahres wurden laut Maurer "eine Vielzahl von Unwetterwarnungen" verschickt. Wegen einer Terrorgefahr habe die App in Rheinland-Pfalz noch nie aktiviert werden müssen. Beim Amoklauf in München im Juli waren Bürger per Katwarn dazu aufgefordert worden, die Wohnungen nicht zu verlassen. Dreimal im Jahr wird das System in Rheinland-Pfalz getestet.

Nicht alle Städte und Landkreise im Land nutzen Katwarn. In der Region setzt man bei lokal begrenzten Warnmeldungen etwa bei Großbränden auf das Warnsystem Nina.

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