Reformpaket für das Bistum Trier: Beratungen über künftigen Zuschnitt der Pfarreien laufen an

Trier · Die Zahl der Pfarreien im Bistum Trier wird in den nächsten Jahren drastisch sinken – von derzeit knapp 900 kleinen auf am Ende etwa 60 Großpfarreien. Wie deren Zuschnitt sein könnte, wird in den nächsten Monaten beraten.

Vor fast auf den Tag genau fünf Monaten präsentierte die Trierer Bistumssynode ihr Abschlussdokument . In dem 40-seitigen Papier haben die Berater von Bischof Stephan Ackermann festgelegt, wie es mit Deutschlands ältestem Bistum in den nächsten Jahren weitergehen wird. Weniger Pfarreien und mehr Mitentscheidungsrechte für Laien sind zwei Eckpunkte des umfangreichen Reformpakets, das nun umgesetzt werden soll. Dabei soll es nach dem Willen Ackermanns ("Jetzt geht es erst richtig los") ähnlich basisdemokratisch und transparent zugehen wie bei der zweieinhalb Jahre dauernden Synode.

In dieser Woche berieten Bistumsleitung, Hauptamtliche und Laien über die nächsten Schritte. Wichtigstes Ergebnis: "Das Thema Pfarreien wird vorrangig behandelt", sagt Bischofssprecher André Uzulis. Die Menschen wollten wissen, wie es bei ihnen in der jeweiligen Pfarrei weitergehe.

Noch gibt es im knapp 13.000 Quadratkilometer großen Bistum zwischen Bad Kreuznach, Saarbrücken und der Nordeifel etwa 900 Pfarreien. Deren Zahl soll in den nächsten Jahren auf 60 Großpfarreien reduziert werden. Wie deren Zuschnitt sein könnte und wo mögliche Pfarrorte sind, mit diesen Fragen soll sich die Steuerungsgruppe in den nächsten Monaten befassen. Erste Ergebnisse können laut Bischofssprecher Uzulis bis Anfang nächsten Jahres vorliegen.

Chef der Steuerungsgruppe ist der neue Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg, der erst am Donnerstag als Nachfolger Georg Bätzings in sein Amt eingeführt wurde. Da der 52-Jährige bei der Synode als Berater mit an Bord war, ist das Thema für den neuen Verwaltungschef des Bischofs kein Neuland .

Hintergrund des laufenden Reformprozesses sind zurückgehenden Gläubigen- und Priesterzahlen. Von den 2,4 Millionen Menschen im Bistum sind 1,4 Millionen Katholiken. Geplant ist, dass es in den größeren Pfarreien künftig Orte mit unterschiedlichen Schwerpunkten geben wird, heißt: In einem Ort ist der katholische Kindergarten, in einem anderen die Bücherei, im dritten Ort das Jugendzentrum. Laien und Ehrenamtliche bekommen mehr Mitsprache- und Mitentscheidungsrechte. Sie sollen künftig etwa im Gottesdienst predigen und Bestattungen übernehmen dürfen. Bis die Reformen umgesetzt sind, sollen bis zu fünf Jahre vergehen.

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