Erpressung von regionalem Discounter: Ermittler geben Entwarnung

Trier/Hannover · Entwarnung im Fall einer angeblichen Erpressung eines Discounters: Die Ermittler gehen davon aus, dass von den Drohungen im unserer Zeitung zugesendeten Bekennerschreiben keine wirkliche Gefahr ausgeht.

Derzeit seien viele angebliche Erpresserschreiben im Umlauf, in denen gedroht werde, Lebensmittel eines Discounters mit gesundheitsgefährdenden Substanzen zu vereinigen, sagt Frank Federau, Sprecher des niedersächsischen Landeskriminalamtes (LKA). Die Behörde ermittelt seit über vier Jahren wegen derartiger Fälle.

Nachdem das rheinland-pfälzische LKA von einem angeblichen Bekennerschreiben, das am Montag unserer Zeitung per Mail geschickt wurde, erfahren hat, informierte es die Kollegen in Hannover. In der E-Mail ist die Rede davon, dass in Filialen eines Discounters in der Region Trier und im angrenzenden Saarland Waren mit Methanol verunreinigt worden seien.

Laut Mitteilung des LKA in Mainz hat das Unternehmen nach Bekanntwerden der Mail am Montag die betreffenden Waren umgehend aus den Regalen geräumt. Nach Ansicht der niedersächsischen Ermittler besteht allerdings keine Gefahr für die Kunden des Discounters. In früheren Fällen hätten sich keine Hinweise ergeben, dass der oder die Täter tatsächlich verunreinigte Waren ausgelegt hätten.

In der Tat finden sich im Internet Berichte über ähnliche Erpresserschreiben an verschiedene Discounter. In den meisten Fällen sah die Polizei keine Gefahr für die Kunden und vermutete, dass die Verfasser der einzelnen Schreiben identisch sind. Unklar ist, warum das rheinland-pfälzische LKA im Zusammenhang mit der jüngsten Bekennermail nicht darauf hingewiesen hat, dass es bereits mehrere, vergleichbare Fälle gab, bei denen sich herausgestellte, dass die Drohungen falsch waren.

Im Internet findet sich auch ein angebliches Epresserschreiben, adressiert an einen Discounter, in dem eine Million Euro gefordert wird. Auch darin ist die Rede, dass Waren verunreinigt worden seien. Wer hinter den Schreiben steckt, wisse man derzeit nicht, sagt der Sprecher des niedersächsischen LKA. Die Schreiben tauchten alle paar Wochen in anderen Regionen Deutschlands auf. Daher sei auch nicht auszuschließen, dass auch weiterhin Bekennerschreiben mit ähnlichen Inhalten verschickt werden.

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