Hahn-Verkauf: Triwo zieht Angebot zurück - ADC-Geschäftsführer Englert bestätigt Gebot (Update)

Trier/Mainz · Die Zahl der Interessenten für den Flughafen Hahn scheint sich zu lichten. Der Trierer Projektentwickler Triwo hat nach TV-Informationen sein Gebot zurückgezogen. Gestern endete das neue Bieterverfahren für den Verkauf des Hunsrück-Flughafens. Nun gibt es für den verschuldeten Flughafen Hahn mindestens einen Bieter.

Für den verschuldeten Flughafen Hahn gibt es mindestens einen Bieter: Die ADC GmbH mit dem chinesischen Partner HNA hat ein Gebot abgegeben, wie ADC-Geschäftsführer Siegfried Englert am Samstag auf Anfrage sagte. Zuvor hatten Zeitungen darüber berichtet. Mehr wollte Englert mit Blick auf eine Vertraulichkeitsvereinbarung nicht sagen. Keine Stellung nahm er zu Angaben der „Rheinpfalz“, wonach ADC/HNA eine zweistellige Millionensumme geboten habe. Auch weitere Interessenten sollen Verhandlungsbereitschaft signalisiert haben.
Am vergangenen Freitag war die Frist für konkrete Angebote abgelaufen. Interessenten können sich allerdings noch weiter melden. Das federführende rheinland-pfälzische Innenministerium macht nach Angaben eines Sprechers derzeit keine Angaben dazu, wie viele Gebote eingegangen sind. Die Beraterfirmen KPMG und Warth & Klein prüfen mögliche Gebote nun auf Vollständigkeit und überlegen danach, mit wem weiterverhandelt wird. Zuletzt hatte es zwölf Interessenten gegeben, darunter die Triwo AG aus Trier. Zu Medien-Informationen, dass sie kein Gebot abgegeben habe, wollte Firmenchef Peter Adrian nichts sagen.

Der zunächst geplante Verkauf des Flughafens an die chinesische Shanghai Yiqian Trading war im Sommer gescheitert. Der Airport gehört zum Großteil Rheinland-Pfalz und zum kleinen Teil Hessen. (dpa)
Hahn-Verkauf: Trierer Unternehmen Triwo zieht Angebot zurück

Bis vor ein paar Tagen zählte der Trierer Projektentwickler Triwo noch zu den aussichtsreichsten Bietern für den Kauf des finanziell angeschlagenen Hahn. Doch das Unternehmen hat nach Informationen unserer Zeitung sein Gebot zurückgezogen. Als möglicher Grund dafür gilt der kürzlich von der Flughafengesellschaft für fünf Jahre verlängerte Vertrag mit der irischen Fluggesellschaft Ryanair. Der Kauf des Hahn hätte sich demnach für Triwo angeblich nicht gerechnet.

Triwo-Chef Peter Adrian äußerte sich auf Anfrage nicht. Anders wie bislang vermutet wollte die Triwo nach TV-Informationen den Flugbetrieb im Hunsrück aufrechterhalten und keinen Gewerbepark aus dem Hahn machen. Das war vor allem die Befürchtung von Unternehmen aus dem Hunsrück , die bei einem Ende des Flugbetriebs um ihre Existenz fürchten. Einige von ihnen trafen sich gestern mit Innenminister Roger Lewentz (SPD). Dieser soll dabei versichert haben, dass das Land sich für den Erhalt des Flugbetriebs einsetzen werde.

Auch andere Bieter sehen in dem Ryanair-Vertrag ein Handicap, weil sie sich beim Kauf des finanziell angeschlagenen Flughafens längere Zeit an die Fluggesellschaft und an die ihr zugesicherten Vorteile, wie etwa niedrige Start- und Landegebühren, binden müssten. Das ist wohl auch der Grund, warum die pfälzische ADC zwar Interesse am Kauf des Hahn hat, aber noch Gesprächsbedarf bezüglich bestehender Verträge angemeldet hat. Auf Volksfreund-Anfrage äußerte sich die Firma nicht. ADC will mit dem chinesischen Konzern HNA am Hahn den Flugbetrieb von und nach Asien ausbauen.

Nicht mehr zu den Bietern gehört Rainer Weinand aus Maring-Noviand (Bernkastel-Wittlich). Er hatte fünf Euro geboten, um dort einen Energiepark zu errichten. Er sei nicht in der Lage, das vom Land geforderte "Pfand" von 250.000 Euro zu zahlen, teilte Weinand dem TV mit.

Obwohl gestern offiziell das zweite Bieterverfahren für den Hahn endete, teilte das Innenministerium nicht mit, wie viele Interessenten noch im Rennen sind und wer darunter ist.

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