Kleiner, aber feiner: Universität Trier investiert viel Geld in die Zukunft

Trier · Erneut sinkt die Zahl der Studierenden an der Universität Trier, während die Hochschule einen Boom erlebt. "Wir nehmen das bewusst in Kauf", sagt Uni-Präsident Michael Jäckel. Wichtiger als die Studentenzahl sei die Qualität der Lehre.

 Baustellen und voller Hörsaal: Beides gehört zum Alltag der Uni Trier. Raumnot wie vor fünf Jahren herrscht aber nicht mehr. TV-Fotos (3): Friedemann Vetter

Baustellen und voller Hörsaal: Beides gehört zum Alltag der Uni Trier. Raumnot wie vor fünf Jahren herrscht aber nicht mehr. TV-Fotos (3): Friedemann Vetter

Foto: Friedemann vetter (Ve._), Friedemann Vetter ("TV-Upload vetter"

Eine Bibliothek mit idealen Voraussetzungen für Teamarbeit und multimediales Lernen, Lehrgebäude auf neuestem technischen Niveau und ein attraktiver zentraler Platz für den ungezwungenen Austausch in den Pausen: So soll sich in wenigen Jahren der Uni-Campus in Trier präsentieren. "Alleine in die Erweiterung der Bibliothek investieren wir fast zwei Millionen Euro", sagt Präsident Michael Jäckel, der gerade Hunderte junge Menschen begrüßt hat, die in Trier mit ihrem Studium beginnen. Mit etwa 2200 Studienanfängern zum Wintersemester rechnet die Universitätsverwaltung - zum fünften Mal in Folge sind es weniger als im Jahr davor.

Vor allem sei das den Entwicklungen in den geisteswissenschaftlichen Lehramtsstudiengängen geschuldet, analysiert der Uni-Präsident, der im Wettstreit mit internationalen Hochschulen in den Großstädten von Deutschland und den Nachbarländern auf eine bessere Qualität bei Lehre und Studienbedingungen setzt.

Insgesamt studieren derzeit etwa 14 000 junge Frauen und Männer an der Uni Trier, die ursprünglich für 7000 bis 8000 Studenten konzipiert war. Das entspricht ziemlich genau der aktuellen Studierendenzahl für die Hochschule Trier (ehemals Fachhochschule). 1670 Einschreibungen zum Wintersemester bedeuten hier 340 mehr als im Vorjahr.

Das Wachstum auf dem Schneidershof kommt mit Ansage. Denn keine andere Hochschule im Land wird aus dem Hochschulpakt von Bund und Land mehr gefördert. Besonders Informatikstudiengänge, das Wirtschaftsingenieurwesen und die Therapiewissenschaften erleben einen Ansturm. Hochschul-Präsident Norbert Kuhn: "Wir wollen unsere forschungsorientierte Lehre in allen Bereichen weiter ausbauen, ohne dabei das gute Betreuungsverhältnis von Studierenden zu Lehrenden zu gefährden."

Insgesamt leben also mehr als 20 000 Studenten in Trier und dem Umland. Wohnungsnot herrscht dennoch nicht. Zwar sind alle 1600 günstigen Appartements des Studiwerks belegt. Geschäftsführer Andreas Wagner spricht dennoch nicht von einer angespannten Situation. "Die Leute suchen sich etwas anderes, und mit dem Semesterticket können sie auch außerhalb wohnen."Mehr zum Thema

Millionen und Visionen: Wie sich die Uni Trier neu aufstellt
In Trier fehlen preiswerte Wohnungen
Multinationalität: Erfolgsrezept in Luxemburg

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort