Laute Abschiedsparty für Rock am Ring

Trier/Nürburg · Heute geht's los: Zum letzten Mal präsentieren Marek und André Lieberberg Rock am Ring auf dem Nürburgring. Die Voraussetzungen für eine gigantische Abschiedsparty könnten nicht besser sein: Mittelmeerklima ist angesagt, und heute Abend spielen Iron Maiden.

Trier/Nürburg. Die Völkerwanderung läuft auf vollen Touren. Tausende haben schon mit Zelt oder Campingwagen, voller Kühlbox und enormer Vorfreude auf den Zeltplätzen am Nürburgring Position bezogen, der Rest findet sich heute im Lauf des Tages ein.Die Grüne Hölle


Wie immer erfordert die Anreise Gleichmut und Geduld. Es war noch nie einfach, jeden Ringrocker an den für ihn vorgesehenen Platz zu dirigieren (siehe Extra). Da steht man schon mal länger und sinniert über die Schönheit der Eifel oder die Tragik des Augenblicks: Die Marke Rock am Ring verlässt Nürburg und zieht um nach Mönchengladbach (der TV berichtete). Dafür soll am Nürburgring ein neues Festival entstehen. Die Grüne Hölle. Mit "den größten Rockbands der Welt", kündigt die Capricorn Nürburgring GmbH als neue Besitzerin der Rennstrecke an. Man wird sehen.

Doch heute werden die mehrere Generationen umfassenden Massen noch einmal am Ring feiern. So wie es manche von ihnen seit der Premiere 1985 tun. Unfassbar, wie lange das schon her ist. Ringveteranen haben schon so ziemlich alles und jeden gesehen. Das Comeback von Guns\'n\'Roses. Muse und ihr großes Ufo. Rammstein im strömenden Regen. Hier wurde Geschichte geschrieben, und diese ist zum Glück noch nicht zu Ende.

Heute Abend spielen Iron Maiden. Die sachliche Sichtweise: Die Briten sind eine der beliebtesten und erfolgreichsten Rockbands der Welt, haben den Heavy Metal maßgeblich mitgeprägt und zahllose Bands und Trends beeinflusst. Die heute Abend wahrscheinlich eher vertretene Sichtweise: Zehntausende rasten vollkommen aus und grölen selig "Fear of the Dark" und "Run to the Hills". Die vorsichtige Prognose: Wer das verpasst, ärgert sich noch jahrelang.

Iron Maiden sind nur der Erste von mehreren Höhepunkten. Die Setlist scheint in diesem Jahr nur aus Granaten zu bestehen. Morgen kommen die Nine Inch Nails und Anthrax - die Veteranen aus den 80ern jubeln. "Caught in a Mosh" und "Indians" lassen am späten Abend Freude aufkommen.

Schlange stehen in der Boxengasse

Bevor jemand auf die Idee kommen sollte, der Ring besteht nur aus harten und lauten Tönen, der findet die Kings of Leon, die Fantastischen Vier sowie Jan Delay und seine Late-Night-Disco-Show. Ring-Puristen knurren zwar immer wieder gerne über solche Öffnungen des Programms in sanftere Gefilde, können diesen aber locker ausweichen.

Linkin Park, Heaven Shall Burn, Rob Zombie, die ultrabrutalen Slayer und natürlich Metallica kommen zum letzten Rock am Ring auf dem Nürburgring. Metallica haben eine Scharte auszuwetzen. Ihre letzte Ring-Show 2012 war sehr leidenschaftslos, routiniert und beliebig. Das sollte sich dieses Mal ändern.

Noch einmal Party am Ring - mal abwarten, wie es nächstes Jahr weitergeht. Noch einmal Schlange stehen in der Boxengasse, abgehen vor der Centerstage, noch einmal (das ist verboten!) Crowdsurfing, noch einmal raus aus allen Zwängen und Grenzen des Alltags, noch einmal Chaos und Anarchie auf den Zeltplätzen. Dieser letzte Ring sollte einer der besten werden.

Liveticker: volksfreund.de/rarliveExtra

Und so wird laut TV-Wetterexperte Dominik Jung das Wetter am Pfingstwochenende: Nürburg in der Eifel: Freitag: viel Sonne, 22 Grad Samstag: viel Sonne, bis 26 Grad Sonntag: sonnig, mal ein paar Wolken, 27 Grad Montag: erst Sonne, dann viele Wolken, Gewitter bis 24 Grad Im Großraum Trier: Freitag: viel Sonne, 26 Grad, Samstag: sonnig, bis 30 Grad, Sonntag: Sonne, bis 32 Grad, Montag: Sonne, bis 32 Grad, abends mal Gewitter möglich! redExtra

Platzwahl: Wer erst heute anreist, sollte erst gar nicht versuchen, die Park- und Campingplätze in unmittelbarer Nähe des Festivalgeländes anzusteuern, da diese dann eh schon dicht sind. Dazu zählen vor allem die Plätze B2, B3, B4 aus Richtung Müllenbach sowie die Plätze D2 bis D7. Disziplin: Autofahrer brauchen Geduld. Klar hat jeder seinen Lieblingsplatz. Trotzdem nutzen Diskussionen mit den Einweisern überhaupt nichts. Befolgt ihre Anweisungen. Denn wenn jeder auch nur zehn Sekunden diskutiert, entsteht daraus schnell ein stundenlanger Stau. jp

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