Marek Lieberberg wirft der Konkurrenz Maßlosigkeit und Selbstüberschätzung vor

Trier/Nürburgring · Marek Lieberberg spricht Klartext: Der 68-jährige Vater von Rock am Ring kommentiert den Rückzug des Festivals vom Nürburgring und die Verlegung nach Gelsenkirchen mit scharfen und deutlichen Worten.

Marek Lieberberg ist überzeugt zu wissen, wie die Umwandlung des Festivals Grüne Hölle in das Projekt Rock im Revier zu bewerten ist und wie die Geschichte enden wird. Dabei schont er weder die kurzzeitigen Ringbesitzer Capricorn, deren Anteile der russische Milliardär Viktor Charitonin übernommen hat, noch deren damaligen Partner, die Deutsche Entertainment AG (Deag).

"In ihrer Hybris hat sich die Capricorn GmbH mit dem Partner zusammengetan, der das Blaue vom Himmel versprochen hat. Für das sich jetzt entfaltende Desaster sind in erster Linie die Deag sowie Hoppe & Co. allein verantwortlich, deren Programm, Konzeption und Marketing vom Publikum mit Desinteresse und Ablehnung abgestraft worden ist", sagt Lieberberg. Mit "Hoppe & Co." meint der 68-Jährige seinen früheren Mitarbeiter Ossy Hoppe. Mit diesem hat Lieberberg in den 90ern Tourneen der Rock-Elite von Guns'n'Roses bis Bon Jovi organisiert. Heute ist Hoppe Managing Director der Wizard Promotions Konzertagentur GmbH und trägt maßgebliche Verantwortung für Rock im Revier in der Veltins-Arena Gelsenkirchen. Dort sollen vom 29. bis 31. Mai Metallica, Kiss, Muse, Faith No More und andere Größen spielen.

Marek Lieberberg spricht von "Selbstüberschätzung und Maßlosigkeit". Den Wechsel nach Schalke hält der Schöpfer von Rock am Ring für einen "geschickten Propaganda-Schachzug, mit dem die Deag von ihrem ureigenen Debakel ablenken und auf Schalke retten will, was nicht mehr zu retten ist". Denn, so Lieberberg, weder Rock im Revier alias Grüne Hölle noch Rockavaria in München oder "das desolate Rock in Vienna" erfüllen "die von Anfang an überzogenen Erwartungen". Das beweise die Vorverkaufsentwicklung "für dieses Trio Infernal" eindeutig.

Der Vorverkauf für Rock im Revier beginnt heute. Für München und Wien meldet die Deag bisher insgesamt mehr als 50.000 Tickets - das sei "positiv" und "oberhalb der Erwartungen", so Deag-Sprecher Michael van Almsick vor einer Woche.

Marek Lieberbergs Fazit ist eindeutig: "Nach meiner Auffassung sind dies umstürzende Dominosteine, und auf dem letzten Stein steht in Großbuchstaben Deag."

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