Mutmaßliche Diebe festgenommen: Bande soll für mehr als 40 Einbrüche in der Region Trier verantwortlich sein

Saarbrücken/Prüm · Eine international agierende Diebesbande soll laut Polizei für mindestens 100 Einbrüche in Deutschland verantwortlich sein - mehr als 40 Fälle gebe es allein in der Region Trier. Nun sind zwei mutmaßliche Mitglieder der Bande in Saarbrücken festgenommen worden.

Die beiden 21 und 23 Jahre alten Männer waren am Dienstag mit einem am 14./15. Februar in Prüm (Eifelkreis) gestohlenen Mercedes-R und einem weiteren Fahrzeug in der saarländischen Landeshauptstadt unterwegs, als sie von Beamten des Landeskriminalamts Mainz und des Landespolizeipräsidiums Saarbrücken festgenommen wurden. Vorausgegangen war eine Zusammenarbeit der Ermittlungsgruppe für Wohnungseinbruch des Landespolizeipräsidiums Saarbrücken (EG WE) und der beim Polizeipräsidium Trier eingerichteten Ermittlungsgruppe (EG) BandenWED.

Die Ermittler werfen den beiden vor, Mitglieder eine international agierenden Bande aus Litauen anzugehören, der bundesweit mindestens 100 Wohnungseinbrüche zur Last gelegt werden. Aufgrund der Bundesländer übergreifenden Vernetzung polizeilicher Erkenntnisse und einer engen Kooperation kamen die Ermittler aus Saarbrücken und Trier den Tatverdächtigen aus Litauen auf die Spur.

Laut Polizei lief die Tatausführung fast immer gleich ab: Zur Nachtzeit brachen Täter geparkte Fahrzeuge auf und entwendeten daraus Haustürschlüssel oder Funkfernbedienungen für Garagentore. Diese nutzten sie anschließend, um in die zugehörigen Wohnhäuser zu gelangen. Oftmals schliefen die Bewohner nichtsahnend in ihren Betten, während die Einbrecher Schmuck und teure Elektrogeräte entwendeten. In einigen Fällen fanden die Täter in den Wohnräumen auch Fahrzeugschlüssel, die ihnen den Diebstahl hochwertiger Autos ermöglichten.

Bei der bislang letzten Tat wurde der Mercedes in Prüm gestohlen. Mit diesem Fahrzeug war der 21-Jährige unterwegs, als er festgenommen wurde. Sein ebenfalls festgenommener 23-jähriger Komplize steuerte einen grünen VW Sharan, dessen Halter als mutmaßlicher Kopf der Bande für die Planung und Durchführung der Taten verantwortlich sein soll.

Noch ist nicht klar, wie viele Taten der Bande bundesweit zuzuschreiben sind, für den Bereich des Polizeipräsidiums Trier dürften es mehr als 40 sein. Die Ermittler in Saarbrücken gehen derzeit von einer Gesamtschadenshöhe von mindestens 350.000 Euro aus.

Gegenüber der Polizei räumte zumindest einer der Tatverdächtigen eine Vielzahl von Einbrüchen im gesamten Bundesgebiet ein. Die beiden Männer wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Saarbrücken einem Richter bei Amtsgesicht Saarbrücken vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehle wegen fortgesetzten, gewerbsmäßigen, schweren Bandendiebstahls. Hiernach wurden sie in verschiedene Justizvollzugsanstalten gebracht. Die Ermittlungen, welche durch die EG BandenWED geführt werden, dauern an.

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