BASF bestätigt zweiten Toten - Zwei weitere Menschen noch vermisst

Ludwighafen · Nach der Explosion bei BASF in Ludwigshafen hat der Chemiekonzern am Montagabend ein zweites Todesopfer bestätigt. Nach jetzigem Kenntnisstand seien zwei Mitarbeiter ums Leben gekommen, teilte das Unternehmen mit. Zwei weitere Menschen werden noch vermisst, sechs Menschen seien schwer verletzt.

 Dunkle Rauchwolken steigen am 17.10.2016 in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) auf dem Gelände des Chemiekonzerns BASF auf. Mehrere Menschen wurden nach dem Vorfall im Landeshafen Nord noch vermisst, wie das Unternehmen und die Stadt mitteilten. Zudem wurden mehrere Personen verletzt. Foto: Michael Deines/dpa (zu dpa „Mehrere Vermisste und Verletzte nach Explosion auf BASF-Gelände“ vom 17.10.2016) +++(c) dpa - Bildfunk+++

Dunkle Rauchwolken steigen am 17.10.2016 in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) auf dem Gelände des Chemiekonzerns BASF auf. Mehrere Menschen wurden nach dem Vorfall im Landeshafen Nord noch vermisst, wie das Unternehmen und die Stadt mitteilten. Zudem wurden mehrere Personen verletzt. Foto: Michael Deines/dpa (zu dpa „Mehrere Vermisste und Verletzte nach Explosion auf BASF-Gelände“ vom 17.10.2016) +++(c) dpa - Bildfunk+++

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 Explosion bei BASF in Ludigshafen.

Explosion bei BASF in Ludigshafen.

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 Eine lange Rauchsäule steht am 17.10.2016 über Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz). Bei einer Explosion auf dem Gelände des Chemieriesen BASF in Ludwigshafen sind mehrere Menschen verletzt worden. Foto: Ralf Teutsch/dpa (zu dpa "Explosion mit mehreren Verletzten bei BASF in Ludwigshafen" vom 17.10.2016 - Beste verfügbare Qualität) +++(c) dpa - Bildfunk+++

Eine lange Rauchsäule steht am 17.10.2016 über Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz). Bei einer Explosion auf dem Gelände des Chemieriesen BASF in Ludwigshafen sind mehrere Menschen verletzt worden. Foto: Ralf Teutsch/dpa (zu dpa "Explosion mit mehreren Verletzten bei BASF in Ludwigshafen" vom 17.10.2016 - Beste verfügbare Qualität) +++(c) dpa - Bildfunk+++

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 Dunkle Rauchwolken steigen auf dem Gelände des Chemiekonzerns BASF auf. Foto: Uwe Anspach

Dunkle Rauchwolken steigen auf dem Gelände des Chemiekonzerns BASF auf. Foto: Uwe Anspach

 Am späten Morgen ereignete sich auf dem Gelände des Chemiekonzerns BASF in Ludwigshafen eine Explosion. Foto: Michael Deines

Am späten Morgen ereignete sich auf dem Gelände des Chemiekonzerns BASF in Ludwigshafen eine Explosion. Foto: Michael Deines

 Dunkle Rauchwolken steigen am 17.10.2016 in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) auf dem Gelände des Chemiekonzerns BASF auf. Mehrere Menschen wurden nach dem Vorfall im Landeshafen Nord noch vermisst, wie das Unternehmen und die Stadt mitteilten. Zudem wurden mehrere Personen verletzt. Foto: Uwe Anspach/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

Dunkle Rauchwolken steigen am 17.10.2016 in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) auf dem Gelände des Chemiekonzerns BASF auf. Mehrere Menschen wurden nach dem Vorfall im Landeshafen Nord noch vermisst, wie das Unternehmen und die Stadt mitteilten. Zudem wurden mehrere Personen verletzt. Foto: Uwe Anspach/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

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 Löscharbeiten sind am 17.10.2016 in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) auf dem Gelände des Chemiekonzerns BASF auf in Gange. Mehrere Menschen wurden nach dem Vorfall im Landeshafen Nord noch vermisst, wie das Unternehmen und die Stadt mitteilten. Zudem wurden mehrere Personen verletzt. Foto: Stadt Ludwigshafen/dpa (zu dpa „Explosion bei BASF bei Arbeiten an Rohrleitungstrasse ausgelöst“ vom 17.10.2016) +++(c) dpa - Bildfunk+++

Löscharbeiten sind am 17.10.2016 in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) auf dem Gelände des Chemiekonzerns BASF auf in Gange. Mehrere Menschen wurden nach dem Vorfall im Landeshafen Nord noch vermisst, wie das Unternehmen und die Stadt mitteilten. Zudem wurden mehrere Personen verletzt. Foto: Stadt Ludwigshafen/dpa (zu dpa „Explosion bei BASF bei Arbeiten an Rohrleitungstrasse ausgelöst“ vom 17.10.2016) +++(c) dpa - Bildfunk+++

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 Im Landeshafen Nord werden nach Angaben der BASF brennbare Flüssigkeiten und unter Druck verflüssigte Gase umgeschlagen, die Menge liege jährlich bei 2,6 Millionen Tonnen. Foto: Stadt Ludwigshafen

Im Landeshafen Nord werden nach Angaben der BASF brennbare Flüssigkeiten und unter Druck verflüssigte Gase umgeschlagen, die Menge liege jährlich bei 2,6 Millionen Tonnen. Foto: Stadt Ludwigshafen

(dpa) - „Wir bedauern zutiefst, dass Mitarbeiter verstorben sind und mehrere Menschen verletzt wurden. Unser Mitgefühl gilt den Betroffenen und ihren Familien, sagte Uwe Liebelt, BASF-Werksleiter.

Bei Arbeiten an einer Rohrleitungs-Trasse kam es zu einer Explosion mit Folgebränden. Die Löscharbeiten dauerten auch am Abend noch an, das Feuer sollte kontrolliert ausbrennen. Es komme weiter zu sichtbarer Rauchentwicklung. Vorliegende Messwerte zeigten in der Luft und am Boden keine erhörten Werte gefährlicher Stoffe, erklärte das Unternehmen.

Die Ursache für die Explosion im Landeshafen Nord war bis zum Abend unklar. „Wir werden natürlich alles daran setzen, das schnell in Erfahrung zu bringen“, sagte Werksleiter Liebelt. Es gebe auch noch keine näheren Erkenntnisse, welcher chemische Stoff in Brand geraten sei. In dem Hafen würden Flüssiggase, aber auch brennbare Flüssigkeiten verladen.

Der Zwischenfall ereignete sich Behörden zufolge gegen 11.20 Uhr an einer Rohrleitungs-Trasse. Vor der Explosion sei zunächst eine Versorgungsleitung in Brand geraten, sagte Liebelt. Als die Feuerwehr zum Löschen eingetroffen sei, „kam es dann zu einer Explosion“.

Die Flammen waren kilometerweit zu sehen, eine dicke Rauch- und Rußsäule stieg auf. Anwohner wurden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben, Türen und Fenster geschlossen zu halten sowie Lüftungs- und Klimaanlagen abzuschalten.

Die Feuerwehr brachte die Flammen bis zum Nachmittag unter Kontrolle, wie der Leiter der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen, Peter Friedrich, sagte. Bis zum Abend wollte man das Feuer gelöscht haben. Im Einsatz seien 100 Mann der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Ludwigshafen sowie 62 Mann der Werksfeuerwehr gewesen. Auch Notfallseelsorger sowie weitere Rettungskräfte seien am Ort.

Aus Sicherheitsgründen seien nach der Explosion insgesamt 14 Anlagen heruntergefahren worden. Dabei hätten sich Fackeln gebildet, weil Stoffe in Leitungen verbrannt werden mussten. Betroffen waren auch zwei sogenannte Steamcracker. Diese seien das Herzstück des Werks, an dem eine ganze Reihe an chemischen Grundbausteinen für die Produktion entstehen. Die Folgen für das Unternehmen sind noch unklar. Werksleiter Liebelt sagte: „Der wirtschaftliche Schaden ist nicht mein großes Problem heute.“ Wann die Anlagen wieder hochgefahren werden, war zunächst unklar.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) dankte den Einsatzkräften für ihre Arbeit unter schwierigsten Bedingungen. Die Landesregierung stehe an der Seite der Betroffenen: „In Gedanken bin ich bei den Angehörigen des Todesopfers und den bangenden Familien der Vermissten“, sagte Dreyer.

Die Koalitionsfraktionen im Mainzer Landtag kündigten eine Sondersitzung an. Die zuständigen Ausschüsse sollten darüber beraten, wie es zu dem Vorfall kam und welche Folgen sie für Menschen und Umwelt in der Region habe, teilten die Fraktionen von SPD, FDP und Grünen mit.

Bereits vor der Explosion hatte es am Montagmorgen in einem BASF-Werk im hessischen Lampertheim (Kreis Bergstraße) eine Verpuffung an einem Filter gegeben. Dabei wurden vier Menschen verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. Die betroffene Anlage wurde abgestellt. Der Vorfall stand laut dem Unternehmen in keinem Zusammenhang mit der Explosion in Ludwigshafen.

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