750 000 Euro stehen auf der Rechnung

TRIER. Nach dem Ende der Landesgartenschau am 24. Oktober beginnt eine Wandlung, die den Trierer Petrisberg von allen Spuren der Großveranstaltung befreit und alle noch übrigen Reste der früheren militärischen Liegenschaften beseitigt. Diese Wandlung basiert auf zwei Fundamenten: Abriss und Rückbau. Der Zeitdruck ist enorm.

Eine Pressekonferenz sorgte für Verwirrung. Matthias Schmauder und Roman Schleimer, die beiden Geschäftsführer der Landesgartenschau GmbH, sprachen über die Zeit nach dem Ende der Landesgartenschau. Unterstützt wurden sie dabei von Oberbürgermeister Helmut Schröer und Baudezernent Peter Dietze. Das Quartett sprach von einem Rückbau der Landesgartenschau für günstige 250 000 Euro. Dieser Rückbau wurde als Gesamtpaket präsentiert, das auch notwendige Abrissarbeiten umfasse. Es hieß sowohl in der Pressekonferenz als auch in der schriftlichen Mitteilung der LGS GmbH: "So muss beispielsweise die Hallenschau in nur drei Tagen komplett geräumt werden, da die Abrissbagger für die Blumenhalle bereits bestellt sind." Doch diese Abrissbagger stehen auf einer ganz anderen Rechnung. Der TV stellt klar: Wer zahlt was nach dem Ende der LGS? Im Frühjahr 2005 soll das neue Stadtquartier der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden. Vorher muss noch viel geschehen. Die Landesgartenschau muss verschwinden - Zäune, Schilder, Zelte, Stände, Ausstellungen und generell alle temporären Anlagen werden entfernt. Dieser Prozess - der Rückbau - liegt in den Händen der Landesgartenschau GmbH. Da die Konzeption der Landesgartenschau von Anfang an vom Prinzip der Nachhaltigkeit geprägt war, bleiben Einrichtungen - ein Beispiel sind die attraktiven Spielflächen - vom Rückbau verschont. Das ermöglicht die von der LGS GmbH genannten günstigen Rückbau-Kosten von 250 000 Euro. Doch das Rückbau-Paket reicht für die Wandlung des Petrisbergs bei weitem nicht aus. Denn die französischen Streitkräfte haben Spuren hinterlassen, die noch beseitigt werden müssen. Gebäude wie die erwähnte Blumenhalle, Anlagen und Bodenplatten müssen abgerissen werden. Dieser Abriss läuft komplett unter der Regie der Entwicklungsgesellschaft Petrisberg (EGP). Sie lässt die Bagger rollen. Die voraussichtlichen Kosten dafür liegen bei rund 500 000 Euro. Nur die Addition von Rückbau und Abriss führt zum korrekten Ergebnis: Was in den nächsten Monaten auf dem Petrisberg geschehen wird, kostet voraussichtlich mehr als 750 000 Euro.

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