A-1-Lückenschluss und Moselaufstieg: Bund finanziert Bau neuer Straßen

Berlin/Trier · Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will 3,1 Milliarden Euro für Straßenbauprojekte in Rheinland-Pfalz ausgeben. Überraschend: Obwohl das Land den Moselaufstieg nicht angemeldet hat, will der Bund das 60-Millionen-Euro-Projekt finanzieren.

Der Trierer CDU-Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster, der seit Jahren für die sechs Kilometer lange Verbindung von Konz über die Mosel zur A64 kämpft, nennt die Entscheidung von Bundesverkehrsminister Dobrindt, Geld für den Moselaufstieg zur Verfügung zu stellen, einen "absoluten Wendepunkt" und ein "Schlüsselprojekt" für die regionale Verkehrsentwicklung. Die noch amtierende rot-grüne Landesregierung hielt die sogenannte Westumfahrung für unnötig.

Die Einstufung in den vordringlichen Bedarf bedeutet für Projekte, dass sie eine realistische Chance haben, in den kommenden 15 Jahren umgesetzt zu werden. Voraussetzung dafür ist, dass Baurecht durch das Land geschaffen wird. Daher lässt sich derzeit nicht sagen, ob und wann der Moselaufstieg tatsächlich gebaut werden wird.

Folgende Straßenbauprojekte, die die Landesregierung für die Region angemeldet hatte, befinden sich im Bundesverkehrswegeplan, der am Mittwoch vorgestellt wurde :Lückenschluss der A1 von Kelberg bis Adenau, Länge: zehn Kilometer, Kosten: 205 Millionen EuroOrtsumgehung für den Trierer Stadtteil Zewen, Länge: ein Kilometer, veranschlagte Kosten 28,6 Millionen Euro.Ortsumgehung Ayl (Trier-Saarburg), Länge: zwei Kilometer, Kosten: 19,3 Millionen Euro.Der Bund finanziert auch Wasserstraßen. So ist der Ausbau der Moselschleusen geplant, Kosten: 579 Millionen Euro.Der Eifeler CDU-Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder begrüßt die Priorisierung des A1-Lückenschlusses. Gleichzeitig kritisiert er, dass der Ausbau der A60 zwischen Winterspelt und Prüm und der Ausbau sowie die Elektrifizierung der Bahnstrecke Trier-Gerolstein nicht berücksichtigt worden seien. Auch Landesverkehrsminister Roger Lewentz (SPD) ist zufrieden mit der Entscheidung in Sachen Lückenschluss. Zum Moselaufstieg äußerte er sich nicht. Grundsätzliche Kritik kam von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD). Dobrindts Plan sei nicht mit anderen Bundesministerien abgestimmt. Mehr zum Thema

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