Abgrenzen und integrieren

Hoch Qualifizierte Ausländer nehmen uns keine Arbeitsplätze weg, sie bringen welche. Auch wird Deutschland von Ausländern nicht mehr überflutet, wie noch vor 20 Jahren. Im Gegenteil: Es fehlt an Zuwanderung.

Die gestern vom Kabinett verabschiedete Reform des Zuwanderungsrechtes verspricht zwar mehr Integration. Doch zugleich, und das macht dieses Gesetz so widersprüchlich, lässt man sich von der alten "Das Boot ist voll"-Mentalität leiten. Klar wird das nicht nur bei den ängstlichen Regelungen für den Zuzug hoch Qualifizierter, sondern auch beim Umgang mit den Geduldeten. Wie da noch diesen Ärmsten der Armen, Asylbewerbern und Bürgerkriegsflüchtlingen, mit Misstrauen und Pfennigfuchserei Hürden gebaut werden, ehe sie nach vielen Jahren mit ihren Kindern endlich ein sicheres Bleiberecht erhalten können - das ist angesichts unseres Reichtums und angesichts der niedrigen Zahl der Betroffenen geradezu erbärmlich. Positiv an dem Paket ist, dass es die hier lebenden Ausländer endlich offensiv in die Gesellschaft eingliedern will, also anerkennt, dass sie hier bleiben. Gegen Sanktionen in diesem Bereich ist nichts einzuwenden. Das sind Härten, die den Ausländern letztlich nützen, indem sie ihre Chancen in der Gesellschaft und am Arbeitsmarkt erhöhen. Manchen muss man zu seinem Glück eben auch zwingen. Und manchen Zwang, etwa zur Heirat eines völlig unbekannten Mannes, muss man verhindern. nachrichten@volksfreund.de

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