Alarm auf dem Findel

LUXEMBURG. Katastrophen-Alarm auf dem Luxemburger Flughafen Findel: Eine Luxair-Fokker musste ihren Flug abbrechen, weil es angeblich Fahrwerkprobleme gab. Die Maschine landete ohne Schwierigkeiten.

Um 17.10 Uhr ging der Notruf bei der Luxemburger Berufsfeuerwehr ein. Eine Fokker habe möglicherweise Probleme, das Fahrwerk auszufahren, es könnte zu einer Notlandung kommen, meldete der Tower des Luxemburger Flughafens am Ostermontag. Sofort machten sich sieben Löschfahrzeuge und drei Rettungswagen auf zum Findel. Dort, vor den Hangars des alten Flughafens, warteten bereits zehn Rettungswagen sowie die Flughafenfeuerwehr.Passagiere werden psychologisch betreut

Der Pilot einer Fokker 50, die um 16.05 Uhr von Luxemburg nach München mit 18 Passagieren und vier Besatzungsmitgliedern gestartet war, meldete kurz vor der geplanten Zwischenlandung um 16.30 Uhr in Saarbrücken Probleme mit dem Fahrwerk. Jedenfalls zeigte eine Kontroll-Leuchte im Cockpit diesen Fehler an. Danach war es zwar möglich, die Räder zur Landung auszufahren, doch laut Anzeige rasteten sie nicht richtig ein. Die Piloten entschieden sich, die Landung abzubrechen und nach Luxemburg zurückzukehren. Dort flog die Maschine mehrmals im Tiefflug über den Flughafen, damit sich die alarmierten Luxair-Techniker vom Boden aus anschauen konnten, ob es tatsächlich Probleme mit dem Fahrwerk gab. "Der Pilot war sich von Anfang an sicher, dass es sich um eine falsche Meldung handelte", sagte Luxair-Sprecher Paul Greis gestern. Trotzdem habe man kein Risiko eingehen wollen. Der Schock über den Absturz der Fokker vor eineinhalb Jahren steckt der Fluggesellschaft noch tief in den Knochen, 20 Menschen starben damals. Daher hat man vorsichtshalber am Montag den Alarm ausgerufen. "Wir waren auf Alles bestens vorbereitet", versichert Greis. Es dauerte fast 90 Minuten, bis dann endlich das Okay der Techniker und des Towers kam. Gegen 18.45 Uhr setzte die Fokker auf der Landebahn des Findel auf. Nach Auskunft von Greis verlief die Landung problemlos. Trotzdem wurden die 18 Passagiere von Psychologen des Luxemburger Zivilschutzes betreut. Einige waren wohl in Panik, immerhin hatten sie über eine Stunde über dem Flughafen Findel kreisen müssen, in der Ungewissheit, wie die Landung vonstatten gehen würde. Die meisten der 18 Passagiere flogen noch am gleichen Abend mit dem nächsten Flug nach München. Andere, die auf Anschluss-Flüge angewiesen waren, flogen von Luxemburg nach Frankfurt, von wo aus sie weiter reisten.Fehlermeldung falscher Alarm

Die Überprüfung der Fokker ergab laut Luxair-Sprecher Greis, dass es sich um ein "Sensor-Problem" gehandelt hat. Die Kontrollleuchte im Cockpit habe fälschlicherweise einen Fehler angezeigt. Es habe aber keine Gefahr für die Passagiere und Besatzung bestanden. Während man am Ostermontag noch vor der Landung der Fokker zitterte, erreichte die Luxair-Verantwortlich bereits die nächste Hiobsbotschaft. Eine Boeing 737-700, die seit erst Anfang März im Dienst ist, konnte um 17.55 Uhr nicht nach Palma starten, weil es Hydraulik-Probleme gab. Die Passagiere mussten bis 22.45 Uhr auf ihren Urlaubs-Flug warten. Erst dann stand eine Boeing älteren Typs zur Verfügung, die vorher aus Korfu kommend in Luxemburg gelandet war. Und am Dienstagmorgen dann der nächste Zwischenfall: Eine Embraer 145 wurde kurz vor ihrem Start nach Manchester von einem Dienstwagen des Flughafens gerammt. Eine Tür des Flugzeugs ließ sich nicht mehr schließen. Erst eineinhalb Stunden später übernahm eine Boeing den Flug.

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