Alle Vorwürfe geprüft

SCHWEICH. Im Schulstreit am evangelischen Schweicher Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium (DBG) meldet sich das Landeskirchenamt zu Wort. In einem Brief an die Eltern stellt es klar: Es gibt keinen Grund, den umstrittenen Schulleiter zu feuern.

 Noch immer Krach im Schweicher Gymnasium. TV-Foto: Katja Krämer

Noch immer Krach im Schweicher Gymnasium. TV-Foto: Katja Krämer

Auch in den Osterferien geht der Streit an dem evangelischen Gymnasium in Schweich weiter. Nachdem vor einer Woche die Lehrer angekündigt hatten, dass sie mit dem 55-jährigen Schulleiter Heinrich Bentemann nicht mehr zusammenarbeiten könnten (der TV berichtete), hat sich nun die Schulaufsicht des Landeskirchenamtes eingeschaltet. In einem Brief an Eltern, der unserer Zeitung vorliegt, stellt der Landeskirchenschuldirektor Jürgen Franzen klar: "Wir haben alle Vorwürfe geprüft, die uns vorgelegt wurden. Nicht einer rechtfertigt disziplinarische Maßnahmen gegen Herrn Bentemann." Und weiter: "Es ist gut, wenn wir die Frage einer Schuldzuweisung an Heinrich Bentemann nun endlich beiseite legen." Mit anderen Worten: Der Schulleiter, um den seit Monaten ein erbitterter Streit tobt, bleibt im Amt. Einige Eltern und die Lehrer werfen dem ausgebildeten Kirchenmusiker vor, Kritiker mundtot gemacht und Entscheidungen im Alleingang getroffen zu haben. Der Streit eskalierte vor den Weihnachtsferien, als der Schulträger, die Dietrich-Bonhoeffer-Stiftung, Bentemann beurlaubte. Nach drei Monaten endete die Beurlaubung, ohne dass es zu weiteren disziplinarischen Maßnahmen gegen Bentemann gekommen ist. Bei seiner Rückkehr an die Schule protestierten Lehrer und Eltern. Etliche Pädagogen meldeten sich zunächst einmal krank, Eltern ließen ihre Kinder zu Hause. Der Landesschuldirektor nennt in dem Brief keine Schuldigen, bittet aber die Eltern, "Ihr eigenes Handeln daran zu messen, ob es tatsächlich zum Wohle der Schüler des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums" ist. Franzen bewertet die Anschuldigungen gegen den Schulleiter als "bedenkenswert bis unverschämt und beleidigend". Der Landeskirchenschuldirektor weist noch einmal darauf hin, dass es eine Mediation (Vermittlung) zwischen allen Beteiligten geben soll. Ziel soll es sein, "Basis für einen neuen Zustand zu schaffen". Für diese neue Basis könnten laut Franzen auch "personelle Veränderungen" nötig sein. Welche das sein könnten, lässt er in dem Brief offen.

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