Alle wieder wohlauf

TRIER. Nach der Reizgas-Attacke am Mittwoch in einer Trie-rer Berufsschule ermittelt die Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung gegen unbekannt. Drei Verletzte, die zur Beobachtung die Nacht im Krankenhaus verbracht hatten, wurden gestern Morgen wieder entlassen.

Der Tag danach: An der Berufsschule für Ernährung, Hauswirtschaft und Sozialpflege (EHS) im Trierer Stadtzentrum stellt sich nur langsam Normalität ein. Polizeibeamte besuchen Klassen und sprechen mit den Schülerinnen und Schülern über die Ereignisse vom Vortag - Teil der Ermittlungen gegen den Unbekannten, der am Mittwoch im Erdgeschoss des Schul-Neubaus Reizgas versprüht und damit den größten Rettungsdienste-Einsatz seit mehr als drei Jahren in Trier ausgelöst hat. Hunderte Schüler und ihre Lehrer mussten das Gebäude verlassen und sich anschließend in der für den Verkehr gesperrten Deutschherrenstraße versammeln. Ein Schülerstreich vielleicht, aber kein Kavaliersdelikt: "Wir ermitteln wegen gefährlicher Körperverletzung gegen unbekannt", bestätigt Polizei-Pressesprecherin Monika Peters auf TV-Anfrage. Auf der Suche nach Spuren sei "nichts Relevantes gefunden" worden. Einsatzkosten: Mehr als 10 000 Euro

Über das Ergebnis der Befragungen wurde zunächst nichts bekannt. Sollte der Täter ausfindig gemacht werden, dürfte er auch für die Kosten des Einsatzes von insgesamt mehr als 60 Sanitätern und Feuerwehrleuten mit einem guten Dutzend Fahrzeugen aufkommen müssen. Die liegen bei schätzungsweise mehr als 10 000 Euro. Gesundheitsamts-Chef Dr. Harald Michels legt am Donnerstagmorgen folgende Bilanz vor: An der provisorisch eingerichteten Verletzten-Sammelstelle sind 51 Personen mit Reizsymptomen der Atemwege und Augen, Kopfschmerzen und Magen-Darm-Symptomen erstversorgt worden. 23 von ihnen wurden anschließend auf mehrere Krankenhäuser verteilt. 20 durften nach ambulanter Behandlung am Mittwochabend wieder nach Hause gehen. Zwei Schüler und der Hausmeister verbrachten zur stationären Überwachung die Nacht in der Klinik. Alle drei können am Donnerstagmorgen das Krankenhaus wieder verlassen, nachdem "keine ernsthaften Schädigungen" festgestellt worden sind. Frank Adolph, dem Leiter der Berufsschule EHS, fällt ein Stein vom Herzen: "Ich will mich bei allen Betroffenen persönlich erkundigen. Diejenigen, mit denen ich bisher sprechen konnte, fühlen sich wohl."

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